Zeppelinpost: Als Luftschiffe noch Briefe beförderten
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Die Zeppelinpost war eine faszinierende Epoche in der Geschichte der Luftfahrt und der Philatelie. Zwischen 1908 und 1939 beförderten die majestätischen Zeppeline nicht nur Passagiere, sondern auch Postsendungen auf ihren Fahrten rund um den Globus.

Die Anfänge der Zeppelinpost
Bereits ab 1908 wurden von den ersten Zeppelinen sogenannte Abwurfkarten befördert. Diese wurden während der Fahrt abgeworfen und trugen die Bitte an den Finder, sie bei der nächsten Poststation abzugeben. So konnten Informationen über den Fahrverlauf schnell übermittelt werden. Ab 1912 gab es auf dem Luftschiff LZ 11 "Viktoria Luise" erstmals eine offizielle Postbetriebsstelle an Bord.
Die goldene Ära der Zeppelinpost
Ihre Blütezeit erlebte die Zeppelinpost zwischen 1928 und 1937 mit den Luftschiffen LZ 127 "Graf Zeppelin" und LZ 129 "Hindenburg". Diese standen im regen Linienverkehr mit Nord- und Südamerika und profitierten vom offiziellen Posttransport. Zu besonderen Anlässen wie der Weltfahrt 1929 gab die Reichspost eigene Briefmarken heraus. Auch in den USA und Südamerika erschienen spezielle Zeppelinmarken.
Kennzeichen der Zeppelinpost
Charakteristisch für die Zeppelinpost waren spezielle Flugbestätigungsstempel, die neben dem normalen Poststempel angebracht wurden. Sie trugen Aufschriften wie "An Bord des Zeppelins LZ 9" und bestätigten die Beförderung mit dem Luftschiff. Teilweise waren auch Bordpostämter eingerichtet, die Post der Passagiere annahmen und mit einem Bordpoststempel versahen.
Das tragische Ende
Das Ende der Zeppelinpost kam mit dem Absturz der "Hindenburg" 1937 in Lakehurst und dem Ausbruch des 2. Weltkriegs. Die letzte Zeppelinpost wurde 1939 mit LZ 130 befördert. Heute zählen die wenigen geretteten Postsendungen der "Hindenburg"-Katastrophe zu den begehrtesten Sammlerstücken. Sie erinnern an eine Zeit, als Luftschiffe noch als Postboten dienten und die Menschen in aller Welt faszinierten.