Fortschritte bei nachhaltigen Verpackungen: Voith und die 4evergreen-Allianz treiben wegweisende Projekte voran
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- Voith intensiviert sein Engagement in der 4evergreen-Allianz, einem Netzwerk von mehr als 110 Mitgliedern aus der Wertschöpfungskette der faserbasierten Verpackung
- Voith unterstützt vor allem im Bereich innovativer Auflösetechnologien für nachhaltige Verpackungen und führt in seinem Fiber Technology Center (FTC) zahlreiche Versuche durch
- Ziel der 4evergreen-Allianz: 90 % Recyclingrate für faserbasierte Verpackungen bis 2030
Der führende Full-Line-Anbieter Voith intensiviert sein Engagement in der 4evergreen-Allianz mit einer Vielzahl wegweisender Projekte. Im Fokus stehen unter anderem innovative Verfahren zur Auflösung von Barrierepapieren im industriellen Maßstab. Die Allianz besteht aus über 110 Mitgliedern, die den gesamten Lebenszyklus faserbasierter Verpackungen repräsentieren – von Waldbesitzern bis hin zu Produzenten, Designern, Markeninhabern und Recyclern. Gemeinsam tauschen sie ihr Fachwissen aus, um Instrumente und Richtlinien für einen noch nachhaltigeren Sektor zu entwickeln. Als Mitglied der Arbeitsgruppe “Neue Recycling-Technologien“ im Rahmen des 4evergreens Innovations-Workstreams ist Voith maßgeblich an der Entwicklung neuer Lösungen beteiligt. Dabei greifen auch Mitglieder aus anderen Workstreams auf die Expertise von Voith im Bereich Stoffaufbereitung und Recyclingkonzepte zurück.
"Voith ist stolz darauf, als führender Technologiepartner in der 4evergreen-Allianz innovative Lösungen für die Papierindustrie voranzutreiben. Unsere Expertise im Bereich Stoffaufbereitung und Recyclingkonzepte ermöglicht es uns, die Herausforderungen der Branche aktiv anzugehen und nachhaltige Fortschritte zu erzielen", sagt Bernd Güldenberg, Senior Vice President Research and Development bei Voith Paper.
Im Mittelpunkt des Engagements von Voith steht die Erforschung und Entwicklung innovativer Auflösekonzepte zur Steigerung der Recyclingfähigkeit von faserbasierten Verpackungen. Dabei spielen die vielfältigen Möglichkeiten des Voith Fiber Technology Centers (FTC) eine entscheidende Rolle. Das FTC dient als Testumgebung für die Recyclingfähigkeit von Verpackungspapieren und ermöglicht die Untersuchung und Entwicklung nachhaltiger Lösungen in enger Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedern der Allianz.
Das FTC konzentriert sich auf Projekte, die sich mit den Herausforderungen der Sortierung und des Recyclings von Papier- und Kartonprodukten mit Barrierefunktion befassen. Es werden Technologien und Prozesse entwickelt, um die Gesamt-Recyclingrate von faserbasierten Verpackungen zu erhöhen. Das Projekt gliedert sich in drei wesentliche Schritte: Zunächst werden Voruntersuchungen durchgeführt, um die vielversprechendsten Auflösekonzepte zu identifizieren. Das am besten bewertete Konzept wird dann als Pilotprojekt im Fiber Technology Center (FTC) getestet. Nach den Testläufen wird das Konzept weiter optimiert und weitere Untersuchungen werden durchgeführt, um die bestmögliche Verarbeitung des gewonnenen Rohstoffes zu gewährleisten.
Im Rahmen dieser Kooperation führt Voith umfassende Untersuchungen und Versuche durch. Dabei kommen modernste Technologien wie Nah-Infrarot-Messungen und NDR-Messungen zur Erfassung von Stickies und anderen Störstoffen, die über den Rohstoff in das System eingetragen werden, zum Einsatz. Diese ermöglichen die genaue Analyse der Eigenschaften von Papiersorten und die Detektion von Verunreinigungen wie etwa Stickies, aber auch Polyethylen, das häufig in Barrierepapieren eingesetzt wird. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Auflösekonzepte und die Analyse der Effizienz von Reinigungsaggregaten. Insgesamt wurden rund 70 NIR (Near InfraRed) Messungen an ausgewählten Rohstoffen durchgeführt, um die unterschiedliche Barriereeigenschaften zu bewerten.
Nachhaltige Verpackungen in der EU
Die 4evergreen-Allianz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Recyclingrate von 90 % für faserbasierte Verpackungen zu erreichen. Faserbasierte Verpackungen spielen eine entscheidende Rolle in der Kreislaufwirtschaft. Mit einer Recyclingrate von beeindruckenden 82,5 % leisten sie bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu anderen Materialien wie Metall (74,8 %), Glas (74,9 %) oder Kunststoff (39,7 %) schneiden sie deutlich besser ab. Auch beim Klimaschutz können faserbasierte Verpackungen punkten. Seit 1990 konnten die Kohlendioxidemissionen um 48 % reduziert werden. Zudem stammen mehr als 60 % der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen, was die Branche zu einem Vorreiter bei der Nutzung regenerativer Energien macht. Nicht zuletzt überzeugen faserbasierte Verpackungen die Verbraucher. Europäische Verbraucher bevorzugen Verpackungen aus Papier und Karton aufgrund ihrer nachhaltigen Eigenschaften. Für 62 % ist diese Verpackungsart besser für die Umwelt und 57 % halten sie für leichter recycelbar als andere Verpackungsarten.
Das FTC
Das Voith Fiber Technology Center bietet modernste Forschungseinrichtungen für effiziente Prozessanalysen und umfangreiche Testkapazitäten für neue Verfahren und Papiersorten. Hier werden Primär- und Sekundärfaserstoffe unter praxisnahen Bedingungen für alle Papiersorten aufbereitet. Dies ermöglicht Versuche zur Verbesserung von Ertrag, Fasereigenschaften, Sauberkeit und Energieeffizienz. Standorte sind in Heidenheim, Deutschland, und Motomiya, Japan. Die verfügbaren Prozessschritte umfassen unter anderem Auflösung, Flotation, Mahlung, Eindickung/Wäsche, Entstippung, Dispergierung, Sortierung/Fraktionierung, Bleichen und diverse Zentrifugalcleaner.