UPM Finanzbericht Halbjahr 2022: UPM erzielt Rekorderträge in Q2. Erfolgreiches Margen-Management in außergewöhnlichem Marktumfeld
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Q2 2022 Überblick
- Die Umsatzerlöse stiegen um 7 % auf 2.562 Mio. Euro (2.384 Mio. Euro in Q2 2021)
- Das vergleichbare EBIT stieg um 26 % auf 387 Mio. Euro und lag bei 15,1 % der Umsatzerlöse (307 Mio. Euro, 12,9 %)
- Der operative Cashflow betrug -879 Mio. Euro (308 Mio. Euro), beeinflusst durch Cashflows der Energy Hedges. Der sonstige operative Cashflow entsprach weitgehend den Erwartungen
- Der Anstieg der Energy Futures war beispiellos, ebenso wie die damit verbundenen kurzfristigen Auswirkungen auf den Cashflow aus Energieabsicherungsgeschäften. Dies ist ein starker Indikator für das Ertragspotenzial von UPM Energy
- Die Verkaufspreise stiegen in allen Geschäftsbereichen, wodurch die Auswirkungen der gestiegenen variablen Kosten mehr als ausgeglichen werden konnten
- Liquide Mittel und ungenutzte verbindliche Kreditlinien beliefen sich Ende des zweiten Quartals 2022 auf insgesamt 1,5 Mrd. Euro
- Die transformativen Wachstumsprojekte in Uruguay und Deutschland schreiten gut voran
- Im Mai kündigte UPM die Übernahme der AMC AG in Deutschland an, um das Wachstum von UPM Raflatac zu beschleunigen und das Produktangebot des Geschäftsbereichs zu erweitern
- Im Juni gab UPM den Verkauf seines Standorts Steyrermühl in Österreich bekannt. Hiermit sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und passen unsere Zeitungsdruckpapierproduktion an die langfristige Marktnachfrage an
H1 2022 Überblick
- Die Umsatzerlöse stiegen um 10 % auf 5.069 Mio. Euro (4.618 Mio. Euro in H1 2021)
- Das vergleichbare EBIT stieg um 13 % auf 664 Mio. Euro (586 Mio. Euro) und lag bei 13,1 % (12,7 %) der Umsatzerlöse
- Der operative Cashflow betrug -867 Mio. Euro (526 Mio. Euro), beeinflusst durch Cashflows der Energy Hedges in höchst außergewöhnlichen Energiemärkten
- Die Nettoverbindlichkeiten stiegen auf 2.688 Mio. Euro (750 Mio. Euro) und das Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zum EBITDA betrug 1,42 (0,49). Ein erheblicher Teil des Anstiegs der Nettoverschuldung ist temporär und auf die Cashflow-Auswirkungen von Energie-Absicherungsgeschäften und künftiger Energieerzeugung zurückzuführen
- UPM hat sich entschieden seine Lieferungen nach Russland, den Holzeinkauf in Russland und den Betrieb in der Sperrholzfabrik UPM Chudovo einzustellen.
- Der Streik in Finnland beeinträchtigte Produktion und Liefermengen, insbesondere im Geschäft mit Zellstoff, Papier und Biokraftstoffen. Für das Jahresergebnis sind die Auswirkungen des Streiks nicht wesentlich
- Im April haben UPM und die Papierarbeitergewerkschaft erstmalig geschäftsspezifische Tarifverträge abgeschlossen und der Streik in den UPM Werken in Finnland wurde beendet
Jussi Pesonen, President & CEO, zum Ergebnis des 2. Quartals:
„UPM hat im zweiten Quartal Rekorderträge erzielt, angetrieben von einem erfolgreichen Margen-Management in einem extrem engen Marktumfeld unserer Produkte. Alle UPM-Geschäftsbereiche erwirtschafteten hohe Erträge, und das in einer Zeit hoher Volatilität und inflationär ansteigender Inputkosten sowie herausfordernder Liefer- und Logistikketten. Zudem liefen nach dem Ende des Streiks Ende April die Kundenlieferungen aus unseren finnischen Werken reibungslos an. Die Umsatzerlöse im Quartal stiegen um 7 % auf 2.562 Mio. Euro. Das vergleichbare EBIT stieg um 26 % auf 387 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir im ersten Halbjahr aufgrund des Streiks nur einen Monat lang voll produzieren konnten, war dies eine außergewöhnliche Leistung. Für das Gesamtjahr erwarten wir Rekorderträge.
Der operative Cashflow betrug -879 Mio. Euro, und unsere Nettoverschuldung lag zum Quartalsende bei 2.688 Mio. Euro. Der Cashflow wurde durch das Timing der Cashflows unserer Energie-Hedges erheblich beeinträchtigt, in einer Phase des beispiellosen Anstiegs bei den Energie Futures. Aufgrund dieser Sicherungsgeschäfte erwarten wir, dass der Cashflow in Zukunft reversieren wird, was bedeutet, dass ein erheblicher Teil des Anstiegs der Nettoverschuldung nur vorübergehend ist. Unsere Finanzsituation bleibt am Ende des 2. Quartals weiterhin stark, dank liquider Mittel und ungenutzter verbindlicher Kreditlinien in Höhe von 1,5 Mrd. Euro am Ende des 2. Quartals weiterhin stark. Im Juli haben wir unsere Liquidität mit zwei neuen Kreditlinien in Höhe von insgesamt 500 Mio. Euro weiter verbessert. Dadurch haben wir eine solide Grundlage, um laufende Investitionen in transformative Wachstumsprojekte voranzutreiben und uns in einem schwer vorhersehbaren Geschäftsumfeld gut zu behaupten.
Die Fundamentaldaten der Märkte unseres Geschäftsbereichs UPM Fibres waren im 2. Quartal stark, sowohl für Zellstoff als auch für Schnittholz. Nach Unterzeichnung der geschäftsspezifischen Tarifverträge im April und zwei längeren wartungsbedingten Stillständen startete die Produktion in den finnischen Zellstofffabriken gut.
UPM Communication Papers verzeichnete ein starkes Quartal. Die Nachfrage nach grafischen Papieren war gut und Preiserhöhungen konnten den Anstieg der Inputkosten, insbesondere der extremen Energiekosten, mehr als ausgleichen. Im Laufe des Quartals kündigten wir den Verkauf von UPM Steyrermühl in Österreich an. Dies ist ein weiterer Schritt, die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereichs UPM Communication Papers zu gewährleisten und die Produktion von Zeitungsdruckpapier an die langfristige Marktentwicklung anzupassen. Die Herstellung von Zeitungsdruckpapieren am Standort Steyrermühl wird Ende nächsten Jahres eingestellt.
Die Ergebnisse von UPM Specialty Papers haben sich gegenüber dem ersten Quartal verbessert. Die Nachfrage und Preise für Release Liner und Verpackungspapiere blieben gut, die asiatischen Feinpapier-Märkte wurden jedoch durch die Lockdowns in China beeinträchtigt. Die Verkaufspreise stiegen an, aber auch die Inputkosten nahmen weiter zu und die Wechselkurse entwickelten sich nicht zu unseren Gunsten.
Das Quartalsergebnis von UPM Raflatac blieb auf Rekordniveau, obwohl das Verkaufsvolumen durch die begrenzte Verfügbarkeit von Rohstoffen eingeschränkt war und der Verkauf in den russischen Märkten eingestellt wurde. Sowohl die Nachfrage nach unseren Produkten als auch das Margen-Management war trotz des von starker Kosteninflation geprägten Marktumfelds gut. UPM Raflatac kündigte die Übernahme der AMC AG in Deutschland an, um das Wachstum zu beschleunigen und das Produktangebot zu erweitern. Die erforderlichen behördlichen Genehmigungen für den Abschluss der Akquisition werden im 3. Quartal erwartet.
UPM Energy meldete starke Quartalsergebnisse. Die Energiemärkte waren sehr volatil und die Preise hoch. Dadurch konnte eine hohe Wertschöpfung unserer Wasserkraftwerke erreicht werden. Im Juni stiegen die Preise bei den Energie-Futures so stark an wie nie zuvor, was zu einem außerordentlich hohen Mittelabfluss aus unseren Energiesicherungsgeschäften in Höhe von -1.032 Mio. Euro im 2. Quartal führte. Da unsere Energiesicherungsgeschäfte nur zur Absicherung unseres bestehenden Stromerzeugungsportfolios dienen, wird dieser Mittelabfluss zu einem späteren Zeitpunkt durch einen ähnlichen Mittelzufluss aus der Absicherung oder der Produktion ausgeglichen.
Insgesamt sind die Energiemärkte von außergewöhnlicher Unsicherheit und Knappheit geprägt. Dies ist ein starker Indikator für das Ertragspotenzial von UPM Energy. Darüber hinaus wird das Kernkraftwerk OL3 die kohlenstofffreie Stromerzeugung von UPM Energy in naher Zukunft um fast 50 % erhöhen.
Die Erträge von UPM Plywood blieben nah am Rekordniveau. Die Sperrholzmärkte waren in allen Endverbrauchersegmenten eng. Als weltweit erster Sperrholzhersteller hat UPM die ligninbasierte Verleimtechnologie für das gesamte Produktsortiment eingeführt. WISA® BioBond unterstützt Kunden dabei, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Im Bereich der sonstigen Aktivitäten ist die Marktsituation für moderne erneuerbare Brennstoffe von UPM Biofuels günstig, und es werden starke Erträge erwartet, sobald der Geschäftsbereich wieder ein vollständiges Quartal der Produktion verzeichnen kann.
Der Bau der Zellstofffabrik in Paso de los Toros, Uruguay verläuft planmäßig und geht nun in die Inbetriebnahmephase über. Ende Juni wurde der Plan zur Inbetriebnahme von den uruguayischen Umweltbehörden genehmigt. Die Tests der Zellstoffproduktionsanlagen im Werk haben begonnen. Weitere Maßnahmen zur Inbetriebnahme und Anpassungen der Produktionsanlagen werden bis zum Produktionsstart des Werks im 1. Quartal 2023 vorgenommen.
Der Bau des Bioraffinerie-Werks in Leuna, Deutschland, macht gute Fortschritte. Die Vermarktungsaktivitäten der verschiedenen Produkt- und Anwendungsbereiche wurden erfolgreich fortgeführt. Die Umweltvorteile der Bioraffinerie und des Portfolios von UPM Biochemicals sind durch mehrfache Auszeichnungen öffentlich anerkannt worden. Die detaillierte ökonomische und technische Machbarkeitsstudie für eine mögliche Bioraffinerie der nächsten Generation in Rotterdam, Niederlande, wurde fortgesetzt.
Selten hat es so viele Unsicherheiten in der Welt und in der Weltwirtschaft gegeben wie heute. Unsere Geschäftsbereiche sind wettbewerbsfähig und leistungsstark. Auch finanziell sind wir gut aufgestellt, um diesen Unwägbarkeiten zu trotzen. Für dieses Jahr erwarten wir ein Jahresergebnis auf Rekordniveau. Mittelfristige Unsicherheiten bei den Prognosen gleichen wir durch unsere Wachstumsprojekte aus, die bereits im nächsten Jahr nach Produktionsstart erhebliche neue Erträge generieren werden. Ich bin zuversichtlich, dass die Biofore-Strategie von UPM langfristig das liefern wird, was die Welt braucht: eine wettbewerbsfähige kohlenstofffreie Stromversorgung und nachhaltige, erneuerbare Materialien für unzählige Endanwendungen".
Ausblick für 2022
Es wird erwartet, dass das vergleichbare EBIT von UPM sowohl für das Gesamtjahr 2022 gegenüber dem Gesamtjahr 2021 als auch für H2 2022 gegenüber H2 2021 steigen wird.
Erhebliche Unsicherheiten verbleiben im Ausblick für 2022, hinsichtlich des Kriegs in der Ukraine, der anhaltenden Pandemie, des europäischen und globalen Wirtschaftswachstums, der Energiemarktsituation in Europa, der Inbetriebnahme von OL3 sowie angespannter Rohstoff- und Logistikmärkte.
In der ersten Jahreshälfte wurde die Produktion durch den Streik in den finnischen Einheiten von UPM Pulp, UPM Biofuels, UPM Raflatac, UPM Specialty Papers und UPM Communication Papers erheblich beeinträchtigt. Mittlerweile wird die Produktion dadurch nicht mehr eingeschränkt, und es wird erwartet, dass die Liefermengen von UPM in H2 2022 gegenüber H1 2022 steigen werden. Für das Jahresergebnis 2022 sind die geschätzten Auswirkungen des Streiks nicht wesentlich.
Es wird erwartet, dass sowohl Verkaufspreise als auch variable Kosten in den meisten UPM Geschäfts-bereichen in H2 2022 gegenüber H1 2021 steigen werden. UPM wird die Margen weiterhin über die Produktpreisgestaltung, die Optimierung des Produkt- und Marktmixes, die effiziente Anlagennutzung sowie durch Maßnahmen zur Verbesserung der variablen und fixen Kosteneffizienz steuern.