Thimm Gruppe steigert Umsatz in 2022 deutlich und stellt Weichen für langfristigen Unternehmenserfolg

  • Kunde im Fokus: Erfolgreiche Ausrichtung auf Konsumgüterindustrie und E-Commerce
  • Digitalisierungsvision: „Internet of Packs“ hebt die Digitalisierung der Lieferkette aufs nächste Level
  • Nachhaltigkeit: Umsichtig aufgestellt für die Zukunft
CEO Kornelius Thimm
© THIMM Group GmbH + Co. KG
13.04.2023
Quelle:  Firmennews

Die Thimm Gruppe hat das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz stieg auf 723 Millionen Euro, das EBITDAR auf 105 Millionen Euro. Die Mitarbeitendenzahl sank bedingt durch den Verkauf der Thimm Packaging Systems auf insgesamt 2.425, darunter 103 Auszubildende. Die Eigenkapitalquote stieg auf 46 % und stellt für das Familienunternehmen ein solides Fundament für die Zukunft dar.
Kornelius Thimm, CEO der Thimm Gruppe, betont: „Trotz extremer Preissteigerungen bei unseren Rohstoffen und hohen Unsicherheiten an den Absatzmärkten konnten wir unser Unternehmensergebnis insgesamt deutlich steigern. Der Verkauf unserer Industrieverpackungssparte und die damit einhergehende Fokussierung auf unsere Kunden im Konsumgütersektor führten im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem insgesamt guten Ergebnis. Dies bildet eine wichtige Grundlage für die Umsetzung des im Vorjahr angekündigten Investitionsprogramms. Mit diesem 400 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramm schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere Wachstumsstrategie „THIMM 2030“ erfolgreich umzusetzen.“ Im Rahmen eines Generationenwechsels löste Kornelius Thimm zum 1. Juli 2022 den langjährigen Geschäftsführer Mathias Schliep in seiner Rolle als CEO der Thimm Gruppe ab.

Voller Fokus auf Konsumgüterindustrie
„Wir beobachten seit Jahren eine starke Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen insbesondere für Konsumgüter des täglichen Bedarfs sowie für Versandverpackungen im E-Commerce. Hier sehen wir unsere Kernkompetenz und haben unser Unternehmen im vergangenen Jahr konsequent daran ausgerichtet“, erläutert Kornelius Thimm. Im Zuge dieser Fokussierung verkaufte die Thimm Gruppe im Juli 2022 ihren Geschäftsbereich für Industrieverpackungen Thimm Packaging Systems an die japanische Rengo Gruppe. Zu dem Geschäftsbereich zählten 1075 Mitarbeitende an 8 Standorten in Deutschland und Tschechien.

Nachdem in den vorherigen Jahren die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Wellpappenbranche bereits stark unter Druck gesetzt hatten, führte 2022 der Krieg Russlands in der Ukraine zu weiteren großen Herausforderungen am Markt. Insbesondere im Energiesektor und beim wichtigsten Rohstoff Wellpappenrohpapier kam es in der Folge zu enormen Preissteigerungen. Diese für die Kostenkompensation notwendigen Preissteigerungen führten zu einem deutlichen Umsatzplus im Geschäftsbereich Thimm pack’n’display. Aufgrund der steigenden Inflation und der damit einhergehenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher ging jedoch der Absatz im Geschäftsbereich analog zur Wellpappenbranche zurück.

Der konsequente Fokus der Thimm Gruppe auf das Digitaldruckverfahren führte im Geschäftsbereich Christiansen Print zu einer Absatzsteigerung im Digitaldruck um rund 12 %. Auch die Erschließung neuer Anwendungsfelder konnte zu dieser positiven Entwicklung beitragen.

Umfassende Investitionen bei herausfordernder Marktsituation
Ungeachtet der angespannten Marktlage begann Thimm im vergangenen Jahr mit der Umsetzung seines Investitionspakets. Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe in 2022 rund 33 Millionen in den massiven Ausbau aller Werke im In- und Ausland sowie in die Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse. Beispielsweise installierte Thimm für drei Millionen Euro eine neue Faltschachtelklebemaschine im tschechischen Wellpappenwerk in Všetaty, an der fortan nachhaltige Verpackungen aus Wellpappe vollautomatisch gefaltet und verklebt werden. In Wörrstadt wurde das Klebezentrum ebenfalls um eine neue Faltschachtelklebemaschine für mehr als vier Millionen Euro ergänzt. Mit dieser Erweiterung wird der Standort weiter zum Spezialitätenstandort mit Fokus auf die Konsumgüterindustrie ausgebaut. In Northeim nahm Thimm zudem für fünf Millionen Euro eine Inline-Anlage in Betrieb, die neue Qualitätsstandards in der Weiterverarbeitung von Wellpappe setzt. Zuletzt gab der Verpackungshersteller den Startschuss für die Investition in eine neue Digitaldruckanlage von HP, die für insgesamt 20 Millionen Euro am Standort Alzey installiert und im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden soll.

Digitalisierungsvision „Internet of Packs“
Mit der Anschaffung der zweiten digitalen Rollendruckanlage verfolgt das Unternehmen konsequent seine Digitalisierungsstrategie. Die HP PageWide T1195i Press ist eine Weiterentwicklung der am Standort Ilsenburg installierten Anlage. Damit reagiert Thimm auf die Anforderungen der Kunden: „Unser Ziel: Keine Vorlaufszeiten für die Herstellung von Verpackungen und Displays, keine Mindestbestellmengen, keine zusätzlichen Kosten in der Lieferkette und das alles in einem nachhaltigen Herstellungsprozess,“ beschreibt Kornelius Thimm. Er sieht den Ausbau des Preprints als Wettbewerbsvorteil: „Durch die entstehende zusätzliche Kapazität an der neuen Digitaldruckanlage können wir den Direktdruck an unseren Weiterverarbeitungsmaschinen deutlich reduzieren und somit schnellere Laufgeschwindigkeiten für eine höhere Produktivität erzielen. Zudem ist die Installation der zweiten Anlage ein entscheidender Meilenstein unserer Digitalisierungsstrategie: Wir treiben damit die Digitalisierung der gesamten Lieferkette über die Verpackungsbranche hinaus voran.“ Die Vision, die das Unternehmen damit verfolgt, ist das „Internet of Packs“ – die Vernetzung von Maschinen oder Gegenständen im Verpackungsmanagement analog zum Internet of Things. Mit der neuen Digitaldruckanlage kommt das Unternehmen dieser Vision einen entscheidenden Schritt näher.

Nachhaltig für die Zukunft aufgestellt
Neben Digitalisierung steht Nachhaltigkeit weiterhin im Fokus des Verpackungsherstellers. Kornelius Thimm berichtet: „Als verantwortungsbewusstes Familienunternehmen tragen wir Sorge für Gesellschaft und Umwelt. Dies macht ein umsichtiges und nachhaltiges Handeln unseres Unternehmens wichtiger denn je. Deshalb haben wir uns als langfristiges Ziel die Net-Zero-Produktion gesetzt und erarbeiten dafür derzeit einen Umsetzungsplan.“ Dabei setzt Thimm auf die Science Based Targets Initiative: Diese zeigt bewährte Verfahren zur Emissionsreduktion auf und definiert Net-Zero-Ziele individuell für Unternehmen im Einklang mit der Klimawissenschaft. „Im Fokus stehen Maßnahmen, die eine Net-Zero-Produktion ermöglichen. In diesem Zusammenhang haben wir am Standort Sibiu in Rumänien Ende 2022 auf dem Werkdach bereits eine Photovoltaikanlage installiert. Hier sammeln wir Erfahrungen in der alternativen Stromerzeugung für unsere Wellpappenproduktion – auch für künftige Investitionen.“ Einen transparenten Überblick aller Nachhaltigkeitsaktivitäten liefert das im März 2023 neu erschienene Kennzahlenupdate des Unternehmens.

Trotz der anhaltenden Herausforderungen zeigt sich Kornelius Thimm zuversichtlich: „Wir sehen die angespannte Lage am Markt und stellen uns auch in 2023 auf andauernde Unsicherheiten in Bezug auf die Absatz- und Kostenentwicklung ein. Dennoch gehen wir von einer stabilen Ergebnisentwicklung aus. Unser Familienunternehmen ist sehr gut gerüstet: Wir haben tolle Mitarbeitende, die mit ihrer Qualifikation, Erfolgsorientierung und Leidenschaft das Unternehmen gemeinsam voranbringen. Gleichzeitig scheuen wir nicht davor, uns selbst auf den Prüfstand zu stellen: Beispielsweise entwickeln wir im Rahmen unserer Strategie „THIMM 2030“ derzeit unsere Marke weiter. Ich bin sicher, dass wir mit der neuen Markenausrichtung Mitarbeitende, Kunden und Partner noch stärker begeistern werden. Auch mit unserem Investitionspaket schaffen wir optimale Bedingungen, um unser Unternehmen digital und nachhaltig aufzustellen und so auch in Zukunft der innovative, verlässliche Partner für unsere Kunden zu sein.“

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