Teerdachpappe – umweltschädlich und krebserregend

1842 beschrieb der Neustrelitzer Baumeister Friedrich Wilhelm Buttel erstmals geteerte Dachpappe zur Abdeckung klassizistischer Flachdächer. Er gilt daher als Erfinder der Teerdachpappe.

Dachpappe
© Bild von CaStar auf Pixabay
31.07.2023

Dachpappe war eine mit Bitumen getränkte Pappe, die als Feuchtigkeitssperre in Bauwerken verwendet wurde. Heute wird in Bitumenbahnen keine Pappe mehr verwendet.

In Steinkohlenteer getränkte Teerdachpappe wurde noch bis in die frühen 1970er Jahren verwendet. Allerdings gilt Steinkohlenteer wegen seiner Inhaltsstoffe als krebserregend. Daher kommt schon seit Jahrzehnten kein Steinkohlenteer mehr in Dachpappen zum Einsatz und ist verboten. Teerdachpappen werden in Europa nicht mehr hergestellt.

Seit Anfang der 1970er Jahre wird Bitumen verwendet. Seitdem sind Dachbahnen völlig frei von Teer. Bei der Herstellung von Bitumen-Dachbahnen werden jedoch leichtere Kohlenwasserstoffe emittiert. Heutzutage wird oftmals grobkörniger Sand, feiner Kies oder Schiefersplitter in die Bitumenbahnen eingewalzt, um eine höhere Abriebfestigkeit und UV-Resistenz zu erhalten. Dachbahnen können das Dach als alleinige Dachhaut oder als zusätzliche Dachhaut, z.B. unter Dachziegeln und Schieferdeckungen, abdecken.

Auch heute findet man noch weltweit Dächer alter Industriegebäude oder leerstehender Lagerhallen, welche mit teergetränkten Dachbahnen überzogen sind. Aufgrund der teils giftigen Stoffe gilt bitumenhaltige, aber vor allem teerhaltige Dachpappe als Sonderabfall und es ist eine fachgerechte Entsorgung vonnöten.

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