SIG Combibloc: Anhaltendes Wachstum und gesteigerte Profitabilität
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Ergebnis 1. Halbjahr 2021
- Kernumsatz währungsbereinigt um 15,3% gesteigert; 8,8% auf vergleichbarer Basis
- Geschäft im Nahen Osten und Afrika (MEA) ab Ende Februar 2021 voll konsolidiert
- Solide Leistung im 2. Quartal nach einem ausserordentlich guten Wachstum im 1. Quartal
- Bereinigte EBITDA-Marge von 27,3% (H1 2020: 25,1%)
- Bereinigtes Nettoergebnis um 38% auf EUR 109,6 Millionen gesteigert
Samuel Sigrist, CEO von SIG Combibloc: "In der ersten Jahreshälfte 2021 haben wir gegenüber einer bereits starken Vorjahresperiode und in einem Umfeld anhaltender Unsicherheit rund um COVID-19 wiederum ein sehr gutes Umsatzwachstum erzielt. Die Profitabilität ist gestiegen und das Geschäft erweist sich in einem inflationären Umfeld als sehr widerstandsfähig.
2021 haben wir bei der Ausweitung unserer globalen Präsenz weitere bedeutende Fortschritte erzielt. Ende Februar haben wir die volle Kontrolle über unser Geschäft im Nahen Osten und in Afrika übernommen. Die Integration verlief reibungslos. Unser neues Werk in China hat Anfang Jahr seinen Betrieb aufgenommen, und im April haben wir den Bau eines neuen Werks in Mexiko angekündigt, um den nordamerikanischen Markt noch besser zu bedienen.
Nachhaltigkeit hat für uns und unsere Kunden weiterhin höchste Priorität. Sie liegt in der Natur unserer Kartonverpackungen, die grösstenteils aus erneuerbaren Materialien hergestellt werden und vollständig recycelbar sind. Wir sehen weiterhin Kunden, die von PET auf Karton umsteigen und unsere neusten Verpackungslösungen mit nochmals verbessertem Nachhaltigkeitsprofil übernehmen. Unser Fokus auf Innovation geht Hand in Hand mit unserer Vision eines netto-positiven Lebensmittelverpackungssystems. Das bedeutet, dass wir den Mehrwert unserer Lösungen für die Kunden weiter steigern und gleichzeitig positive Ergebnisse für die Menschen und die Umwelt erzielen wollen."
Konsolidierung des Geschäfts im Nahen Osten und Afrika
Seit Ende Februar 2021 werden die Umsätze der ehemaligen Joint Ventures im Nahen Osten und Afrika voll konsolidiert und im Segment MEA dargestellt. Das Segment EMEA bezieht sich auf die Berichtsstruktur, die bis vor der vollständigen Übernahme des MEA-Geschäfts galt.
Die Übernahme der ehemaligen Joint Ventures im Nahen Osten führte im ersten Halbjahr 2021 zu einem zusätzlichen Umsatz von EUR 68 Millionen. Dies berücksichtigt die Verkäufe an externe Kunden im Nahen Osten und in Afrika abzüglich der Eliminierung der konzerninternen Verkäufe in den Nahen Osten, die vor der Akquisition als externe Verkäufe behandelt wurden. Die Akquisition trug im ersten Halbjahr 2021 zusätzliche EUR 14 Millionen zum bereinigten EBITDA bei, was dem bereinigten EBITDA der Region MEA über vier Monate abzüglich der im ersten Halbjahr 2020 erhaltenen Dividenden entspricht.
Verkauf der Papierfabrik Whakatane in Neuseeland
Nach der Ankündigung der Schliessung der Papierfabrik in Whakatane (Neuseeland) im März 2021 konnte SIG verschiedene potenzielle Käufer identifizieren. Dies resultierte am 3. Juni 2021 im Verkauf der Fabrik für NZD 1 an ein Konsortium von Investoren, welche die Fabrik weiterführen werden.
In Europa lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 auf vergleichbarer Basis und währungsbereinigt um 1% über dem Vorjahr, als die Entwicklung ab März durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie geprägt war. Die damaligen Hamsterkäufe, die auch eine Aufstockung der Lagerbestände bei Kunden und Einzelhändlern zur Folge hatte, wiederholten sich im Jahr 2021 nicht. Das Geschäft mit Flüssigmilchprodukten profitierte jedoch weiterhin vom hohen Heimkonsum, da weiterhin viele Menschen zu Hause arbeiteten.
Im Nahen Osten und Afrika (MEA) betrug das Wachstum in den vier Monaten von März bis Juni auf vergleichbarer Basis und währungsbereinigt 2,1%. Nach ausserordentlich starken Verkäufen im März verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal ein etwas langsameres Wachstum, insbesondere auch verglichen mit dem sehr starken Vorjahresquartal. Der Markt für nicht-kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke wurde durch COVID-19 negativ beeinflusst, da der Konsum ausser Haus zurückging. Gleichzeitig beeinträchtigte die Dürre in Südafrika vorübergehend das Geschäft mit flüssigen Milchprodukten.
Die Region APAC (Asien-Pazifik) verzeichnete im ersten Quartal durch das Wiederauffüllen der Lagerbestände einen deutlichen Umsatzanstieg, dem im zweiten Quartal ein langsameres Wachstum folgte. Die Marktbedingungen in China haben sich normalisiert, obwohl einige COVID-19-Effekte nach wie vor spürbar sind. Die Nachfrage nach weisser Milch ist aufgrund ihres anerkannten Beitrags zu einer gesunden Ernährung robust. Die Situation in Südostasien wird weiterhin von COVID-19 beeinträchtigt, und der Konsum unterwegs, der in diesen Ländern eine wichtige Rolle spielt, bleibt eingeschränkt.
Die Region Americas (Nord- und Südamerika) verzeichnete im ersten Halbjahr ein aussergewöhnliches Wachstum, das den Beitrag von Abfüllanlagen widerspiegelt, die im Laufe des Jahres 2020 in Brasilien in Betrieb genommen wurden. Der Konsum zu Hause trieb die Nachfrage sowohl in Brasilien als auch in Mexiko weiter an. Die Umsätze in den USA profitierten von der Wiedereröffnung von Restaurants und der Aufstockung der Lager mit in SIG-Kartonpackungen verpackten Foodservice-Produkte.
Das bereinigte EBITDA, das seit März auch das Ergebnis aus dem Geschäft im Nahen Osten und Afrika enthält, erhöhte sich im ersten Halbjahr 2021 auf EUR 264,1 Millionen. Die bereinigte EBITDA-Marge war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 mit 27,3% deutlich höher. Die Marge profitierte von der operativen Hebelwirkung durch den gesteigerten Umsatz und von niedrigeren Rohstoffkosten dank der im Vorjahr getätigten Absicherungsmassnahmen. Diese glichen die Auswirkungen der höheren Spotpreise für Aluminium und Polymere mehr als aus. Auch die Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten waren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 niedriger.
Das ausgewiesene EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahr von EUR 213,9 Millionen auf EUR 283,5 Millionen.
Nettoergebnis und bereinigtes Nettoergebnis
Das bereinigte Nettoergebnis stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 von EUR 79,6 Millionen auf EUR 109,6 Millionen. Der Anstieg ist vor allem auf die Verbesserung des bereinigten EBITDA zurückzuführen, welcher den zusätzlichen Aufwand für Abschreibung und Amortisation im Zusammenhang mit der Akquisition der Joint Ventures im Nahen Osten mehr als wettmachte.
Das Nettoergebnis betrug EUR 92,0 Millionen im Vergleich zu EUR 10,0 Millionen im ersten Halbjahr 2020. Dieser Anstieg des Nettoergebnisses ist eine Folge von Auswirkungen der nicht liquiditätswirksamen buchhalterischen Behandlung von Akquisitionen, von Währungsverlusten im Vorjahr und vom positiven Beitrag aus der Neubewertung von Rohstoffderivaten. Diese wurden teilweise durch nicht liquiditätswirksame Aufwendungen im Zusammenhang mit der Schliessung des Werks in Neuseeland und einer Produktionsanlage in Australien in Höhe von EUR 22,4 Millionen ausgeglichen.
Investitionen
Die Bruttoinvestitionen beliefen sich im ersten Halbjahr 2021 auf EUR 113,0 Millionen (H1 2020: EUR 100,2 Millionen). Der Anstieg ist auf höhere Investitionen in Abfüllanlagen zurückzuführen. Die Nettoinvestitionen nach Abzug der von Kunden erhaltenen Vorabzahlungen beliefen sich auf EUR 68,0 Millionen (7,0% des Umsatzes), verglichen mit EUR 80,2 Millionen (9,3% des Umsatzes) im ersten Halbjahr 2020.
Freier Cashflow
Der Nettomittelzufluss aus operativer Tätigkeit ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 gestiegen und beinhaltet auch das voll konsolidierte Nahostgeschäft. Dies wurde teilweise durch den Wegfall der Dividenden aus den Joint Ventures im Nahen Osten ausgeglichen. Höhere Investitionen und Leasingzahlungen beeinflussten den freien Cashflow. Die Cash-Generierung der Gruppe ist aufgrund der Saisonalität des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte stärker.
Nettoverschuldung
Ende Februar überwies SIG EUR 167,0 Millionen an die Obeikan Investment Group (OIG), was der Barkomponente des Transaktionspreises für den 50%-Anteil an den Joint Ventures im Nahen Osten entspricht. SIG übernahm von den Joint Ventures im Nahen Osten ausserdem EUR 36,1 Millionen Nettoschulden (ohne Leasingverbindlichkeiten).
Am 28. April 2021 erhielten die Aktionäre eine Dividende von CHF 0.42 pro Aktie aus Kapitaleinlagereserven ausbezahlt, was einer Gesamtausschüttung von ca. EUR 128,1 Millionen entspricht. Der Nettoverschuldungsgrad blieb Ende Juni 2021 im Vergleich zu Ende Juni 2020 unverändert, was auch mit der Saisonalität der Mittelzuflüsse zusammenhängt.
Ausblick
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem währungsbereinigten Kernumsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von 4-6%. Während zu Beginn des Jahres ein Wachstum in der unteren Hälfte dieser Spanne erwartet wurde, könnte die starke Leistung im ersten Halbjahr dazu führen, dass für das Gesamtjahr ein Wachstum in der oberen Hälfte der Spanne erzielt wird. Das Ergebnis wird jedoch davon abhängen, wie sich die mit COVID-19 verbundenen Unsicherheiten entwickeln werden.
Unter der Annahme, dass sich die Wechselkurse nicht wesentlich verschlechtern, wird die bereinigte EBITDA-Marge voraussichtlich im Bereich von 27-28% liegen. Die Nettoinvestitionen werden im Jahr 2021 und mittelfristig voraussichtlich innerhalb der angestrebten Spanne von 8-10% des Umsatzes liegen.