Schumacher Packaging steigert Jahresumsatz auf 1,2 Milliarden Euro
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Umsatzplus von fast 40 Prozent: Europaweit agierender Hersteller für Verpackungen aus Well- und Vollpappe wächst im Krisenjahr
Die Schumacher Packaging Gruppe, einer der größten europaweit agierenden Hersteller für maßgeschneiderte Verpackungen aus Well- und Vollpappe (www.schumacher-packaging.com), hat ihren Wachstumskurs im Jahr 2022 erfolgreich fortgesetzt. Trotz hoher Volatilität und schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen auf den Weltmärkten konnte das Unternehmen seinen Jahresumsatz nach Erlösschmälerungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro steigern. Ausschlaggebend für das starke Wachstum waren die Erschließung neuer Produktfelder sowie strategische Entscheidungen. Dennoch schaut Schumacher Packaging mit Sorge auf die Entwicklung des Industriestandorts Deutschland. Das Familienunternehmen feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum.
Das Umsatzziel von 1 Milliarde Euro wurde über alle Bereiche der Unternehmensgruppe hinweg deutlich übertroffen. Vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise, starker Inflation und sinkendem Konsum, die das Marktgeschehen mit Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine prägten, blieb der Absatz des Verpackungsspezialisten im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. In den primären Geschäftsfeldern konnte kein Wachstum erzielt werden. Das Umsatzwachstum wurde maßgeblich durch die Akquisition weiterer Werke sowie die Entwicklung neuer Produktfelder im Bereich Kunststoffreduktion, insbesondere für die Lebensmittelindustrie, aber auch den Online-Handel, erzielt. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg im abgelaufenen Kalenderjahr von 3.700 auf 4.111.
Höchste Priorität: Versorgungssicherheit und Produktionskapazitäten
„Im vergangenen Jahr war unser wichtigstes Anliegen, die Versorgung unserer Kunden sicherzustellen“, erläutert Firmenchef Björn Schumacher, der das Unternehmen in dritter Generation mit seinem Bruder Hendrik leitet. „Das ist uns gelungen, da wir als familiengeführtes Unternehmen sehr flexibel und schnell agieren und mutige Investitionsentscheidungen getroffen haben – besonders in die eigene Papierproduktion und den Ausbau erneuerbarer Energien“, so Schumacher.
Durch die Übernahme der Kartonfabrik Kaierde, die Mehrheitsbeteiligung am italienischen Wellpappenrohpapierhersteller Cartiere Modesto Cardella SpA sowie den Erwerb des Kartonagenwerks Leipzig Land GmbH hat die Unternehmensgruppe die eigenen Produktions- und Verarbeitungskapazitäten deutlich erhöht. Darüber hinaus wurde ein Teil des 700 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramms bereits in das vergangene Jahr vorgezogen, um die energieintensive Produktion zunehmend von Erdgas unabhängig zu machen.
Dennoch bereiten den Geschäftsführern die hohen Energie- und Lohnkosten große Sorgen. „In Deutschland ansässige Industrieunternehmen sind immens belastet. Einige unserer Kunden haben uns bereits informiert, dass sie keine Investitionen mehr im Inland tätigen oder ihre Produktionsstätten ins Ausland verlagern werden, wo von Seiten der Politik andere Rahmenbedingungen bestehen. Das führt dazu, dass auch wir unsere geplanten Investitionen in Deutschland aktuell kritisch hinterfragen müssen“, so Schumacher.
Trend: Intelligente Lösungen und Kombinationsprodukte
„Das turbulente Jahr führte zu weniger Konsum und ließ die Nachfrage nach Verpackungen aus Well- und Vollpappe im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen. Nichtsdestotrotz hält der Trend zu papierbasierten Verpackungen und intelligenten Kombinationsprodukten bei Herstellern und im Handel weiter an“, sagt Hendrik Schumacher, Geschäftsführer von Schumacher Packaging.
Gerade die Lebensmittelindustrie hat sich in Sachen Verpackung im vergangenen Jahr als krisenfest erwiesen. Unsere Produktinnovationen zur Kunststoffreduktion und -vermeidung mit biobasierten Schutzbarrieren wie z.B. unsere Schalen für Obst, Gemüse und andere Lebensmittel wurden stark nachgefragt.
Auch für Styroporteile in Verpackungen entwickelt das Unternehmen papierbasierte Lösungen, die sogar für empfindliche und schwere Elektronikprodukte eingesetzt werden können. In Bereichen, in denen Kunststoffe aufgrund ihrer technischen Eigenschaften nach wie vor ihre Berechtigung haben, erarbeitet der Verpackungsspezialist gemeinsam mit seinem Joint-Venture-Partner Verpa Folie intelligente Kombinationsprodukte.
Europäische Verpackungsverordnung: rechtlichen Rahmen gestalten
In diesem Kontext beschäftigt sich Schumacher Packaging auch mit dem Neuentwurf der Europäischen Verpackungsverordnung (PPWR), den die Europäische Kommission im November 2022 vorgelegt hat. Schumacher Packaging unterstützt die Ziele der Verordnung, durch die das Verpackungsaufkommen reduziert, Over-Packaging verboten und die Kreislaufwirtschaft in Europa weiterentwickelt werden sollen. Als kritikwürdig erachtet das Familienunternehmen jedoch, dass die Verordnung den Einsatz von Mehrwegverpackungen für Haushaltsgeräte und im Non-Food-Versandhandel vorsieht, obwohl diese laut einer aktuellen Studie von McKinsey im Online-Handel bis zu 200 Prozent mehr Emissionen hervorrufen können.
„Flexible Lösungen, die Luft in Verpackungen reduzieren, sind wichtig, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren“, betont Björn Schumacher. Darauf setzt das Unternehmen z.B. auch in der Zusammenarbeit mit dem Softwareanbieter Skrym. Auf Basis bestehender Daten und künstlicher Intelligenz können Verpackungsgrößen und damit Emissionen und Logistikkosten um bis zu 15 Prozent verringert werden. „Verpackungen aus Well- und Vollpappe bieten bereits viele Vorteile, was Volumenreduktion und Materialeffizienz betrifft – über alle Branchen hinweg. Wir hoffen, dass diese wichtigen Aspekte für die Ausarbeitung der PPWR berücksichtigt werden.“