Pulper: Effiziente Altpapieraufbereitung in der Papierindustrie

Pulper sind ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Papier- und Kartonindustrie. Diese großen Rührbottiche werden genutzt, um Altpapier oder Zellstoff aufzulösen und so als Rohstoff für die Herstellung neuer Papierprodukte aufzubereiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Pulper funktionieren, welche Vorteile sie bieten und für welche Papiersorten sie geeignet sind.

Papierfabrik
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29.11.2024
Quelle:  Verschiedene Quellen im Internet

Was sind Pulper und wie funktionieren sie?

Ein Pulper ähnelt in seiner Funktionsweise einem übergroßen Mixer. Er besteht aus einem großen Bottich mit einem Fassungsvermögen zwischen 12 und 100 Kubikmetern. Am Boden befindet sich ein Siebblech, über das die aufgelöste Faserstoffsuspension abgepumpt wird.

Die Auflösung des Altpapiers oder Zellstoffs erfolgt durch eine rotierende Welle, die vertikal oder in manchen Fällen auch horizontal eingebaut ist. Der Pulper wird zunächst mit Wasser befüllt, anschließend gibt man das zu verarbeitende Material hinzu. Durch die Rotation wird es in seine Fasern zerlegt und aufgelöst.

Man unterscheidet zwei Verfahrensarten:

  • Beim diskontinuierlichen Verfahren wird der Pulper befüllt, das Material aufgelöst und danach komplett abgepumpt, bevor der Prozess von neuem startet.
  • Beim kontinuierlichen Verfahren erfolgt die Befüllung mit Wasser und Rohmaterial sowie das Abpumpen der Suspension in einem fortlaufenden Prozess.
Altpapier
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Vorteile von Pulpern in der Papierherstellung

Pulper bieten einige entscheidende Vorteile in der Altpapieraufbereitung:

  • Hohe Effizienz: Durch die intensive Durchmischung lassen sich auch große Mengen an Altpapier und Zellstoff schnell und gründlich auflösen.
  • Flexibilität: Pulper eignen sich für die Verarbeitung verschiedener Rohstoffe wie Altpapier, Karton oder Zellstoff.
  • Platzsparend: Im Vergleich zu anderen Aufbereitungsmethoden benötigen Pulper relativ wenig Platz.
  • Energieeffizient: Moderne Hochkonsistenzpulper arbeiten mit einer höheren Stoffdichte von 12-18%. Dadurch lässt sich Energie einsparen.

Allerdings müssen beim Einsatz von Altpapier Störstoffe wie Plastikteile, Drähte oder nicht auflösbare Papierbestandteile aus dem Pulper entfernt werden. Dies geschieht entweder manuell oder mithilfe spezieller Reinigungsvorrichtungen wie dem "Zopf", der die Störstoffe kontinuierlich herausfiltert.

Zeitungen
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Einsatzgebiete von Pulpern

Pulper kommen immer dann zum Einsatz, wenn Altpapier oder Zellstoff als Rohstoff für die Papierproduktion dienen soll. Sie eignen sich für die Herstellung der meisten Papiersorten wie:

  • Zeitungsdruckpapier
  • Hygienepapiere
  • Verpackungspapiere und Karton
  • Recycling-Papiere

Lediglich für die Herstellung von hochweißen grafischen Papieren oder Spezialpapieren sind Pulper nur bedingt geeignet, da sich die dafür benötigten reinen Zellstofffasern schonender im sogenannten Stofflöser aufschließen lassen.

Pulper sind also eine effiziente und flexibel einsetzbare Lösung für die Altpapieraufbereitung in der Papier- und Kartonindustrie. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Recycling und zur Schonung natürlicher Ressourcen in der Papierherstellung.

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