Pariser Ballonpost

Unter Pariser Ballonpost versteht man die Postverbindung durch Ballone und Brieftauben zwischen Paris und dem unbesetzten Frankreich während der Belagerung von Paris im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

Pariser Ballonpost
© Foto von Kenny Eliason auf Unsplash
11.12.2023

Während der Zeit der Belagerung von Paris zwischen dem 23. September 1870 und dem 22. Januar 1871 stiegen dabei 67 ungelenkte Ballone auf, die ca. 2,5 Millionen Briefe und Postkarten, 363 Brieftauben, 238 Passagiere und sogar sechs Hunde beförderten.

Die meisten der Ballone gingen im sicheren Ausland oder im unbesetzten Frankreich nieder. Die Sammelstelle für die Briefe befand sich in Tours. Die Ballonpostbriefe wurden zunächst dorthin und dann zu ihren Empfängern geleitet.

„Pigeongramme“ (Taubentelegramme)

Die Brieftauben, die den Ballonen mitgegeben wurden, sollten Briefe nach Paris bringen. Die Nachrichten wurden auf extrem leichtes Seidenpapier geschrieben und der Taube umgebunden - am 9. Oktober 1870 zum ersten Mal. So konnte eine Brieftaube jedoch nur sehr wenige Nachrichten befördern.

René Dagron kam auf die Idee, die Mitteilungen als Buchdruck gesetzt auf Gallerthäutchen mikrofotografisch zu übertragen, sodass eine Brieftaube bis zu 40.000 Briefe mit je höchstens 20 Worten befördern konnte. Bis zur Kapitulation von Paris am 28. Januar 1871 wurden auf diese Weise zwei Millionen Nachrichten als „Pigeongramme“ übertragen.

In Paris wurden diese Pigeongramme dann mit einer Laterna magica auf einer Leinwand stark vergrößert dargestellt. Postbeamte schrieben diese Nachrichten ab und stellten sie den Empfängern zu.

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