Papier- und Verpackungsindustrie: Zwischen Chancen, Frustration und Zukunftswünschen
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Die Papier-, Papierverpackungs- und Zellstoffindustrie blickt auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück. Während einige Bereiche wie die Verpackungsindustrie boomen, kämpfen andere Segmente wie grafische Papiere mit sinkender Nachfrage. Gleichzeitig belasten hohe Kosten und eine zunehmende Regulierung die Branche. Doch es gibt auch Chancen: Die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit eröffnet innovative Geschäftsfelder.

Verpackungsindustrie bleibt Wachstumsmotor
Die Verpackungsindustrie ist und bleibt ein Wachstumsmotor für die Papierindustrie. Gerade der boomende Online-Handel sorgt für eine steigende Nachfrage nach Papierverpackungen wie Versandkartons und Füllmaterialien. Hier konnte die Branche 2024 ein Produktionsplus von 5% auf 12,3 Mio. Tonnen verzeichnen. Dieses Marktsegment bietet auch in Zukunft gute Perspektiven.
Grafische Papiere mit Problemen
Der Bereich der grafischen Papiere, zu dem Zeitungsdruckpapier und Papiere für Magazine gehören, hat hingegen mit sinkender Nachfrage zu kämpfen. Hier ging die Produktion 2024 um 1,1% auf 4,1 Mio. Tonnen zurück. Der Trend zur Digitalisierung setzt dieses Marktsegment unter Druck. Die Branche muss sich hier neu aufstellen und innovative Produkte entwickeln.
Hygienepapiere stabil
Bei den Hygienepapieren wie Toilettenpapier, Taschentüchern und Küchenrollen blieb die Produktion mit 1,4 Mio. Tonnen nahezu stabil (-0,6%). Diese Produkte des täglichen Bedarfs sind weniger konjunkturabhängig. Allerdings ist der Markt gesättigt und von einem harten Preiswettbewerb geprägt. Hersteller setzen daher auf Produktinnovationen, um sich abzuheben.
Hohe Kostenbelastung
Insgesamt hat sich die Papierindustrie 2024 mit einer Gesamtproduktion von 19,2 Mio. Tonnen (+3%) gut behauptet. Allerdings belasten die hohen Kosten für Energie, Logistik und Rohstoffe die Ertragslage der Unternehmen. Die Energiepreise liegen noch immer beim Zwei- bis Dreifachen des Vorkrisenniveaus. Hier wünscht sich die Branche Entlastungen von der Politik, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wunsch nach Bürokratieabbau
Neben den hohen Kosten leidet die Papierindustrie unter einer zunehmenden regulatorischen Belastung. Immer neue Auflagen und Berichtspflichten treiben den bürokratischen Aufwand nach oben. Die Unternehmen wünschen sich hier eine Vereinfachung und Entschlackung der Vorschriften, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können.
Zellstoffindustrie mit Nachhaltigkeitstrends
Die Zellstoffindustrie als Zulieferer der Papier- und Verpackungsindustrie profitiert von den Wachstumssegmenten. Allerdings steht die Branche unter Druck, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten. Der Wunsch der Kunden nach ökologischeren Produkten erfordert hohe Investitionen, bietet aber auch Chancen. Innovative Unternehmen können sich mit "grünen" Zellstofffasern im Markt positionieren.
Fazit: Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit bietet große Chancen für innovative Unternehmen
Die Papier-, Papierverpackungs- und Zellstoffindustrie blickt auf ein ambivalentes Jahr 2024 zurück. Während einige Bereiche boomen, kämpfen andere mit Nachfragerückgängen. Politische Entlastungen bei Kosten und Bürokratie bleiben die großen Wünsche der Branche. Gleichzeitig bietet die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit große Chancen für innovative Unternehmen. Wer jetzt in zukunftsfähige Technologien und Produkte investiert, kann die Herausforderungen meistern und gestärkt aus dem Umbruch hervorgehen.