Ministerpräsident Stephan Weil zu Besuch bei DREWSEN SPEZIALPAPIERE
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Am 03. März 2022 besuchte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil die Papierfabrik DREWSEN Spezialpapiere in Lachendorf.
Bei seinem Besuch konnte sich Weil ein Bild davon machen, wie das Unternehmen auf Herausforderungen wie Digitalisierung und Klimakrise reagiert. Im letzten Jahrzehnt ist es gelungen, das Spezialpapierportfolio in eine zukunftsorientierte Richtung zu wandeln. Der Weg führt eindeutig in Richtung nachhaltiger Lösungen. An einigen Beispielen präsentierte Dr. Imke Cravillon (Leiterin der Produktentwicklung) dem niedersächsischen Ministerpräsidenten den derzeitigen Schwerpunkt der Produktentwicklung: Papiere, die Kunststoff ersetzen. Hier wird es sich z. B. zur Aufgabe gemacht, das beste Trinkhalmpapier für den Markt zu entwickeln. Um die Entwicklungsgeschwindigkeit zu beschleunigen, hat DREWSEN in ein Competence Center für Trinkhalme investiert. Hier können Trinkhalme mit einer markttypischen großtechnischen Anlage hergestellt werden, um sie auf „Herz und Nieren“ zu testen. Auf besonderes Interesse beim niedersächsischen Ministerpräsidenten stießen DREWSENs Papierneuentwicklungen, um Trinkhalme länger im Getränk stabil zu halten.
Kernthema des Besuchs von Ministerpräsident Weil war jedoch das Ziel DREWSENs bis 2045 CO2-neutral zu werden. Noch bis zum Ende des Jahrzehnts will das Unternehmen 80 % dieses Ziels erreicht haben. DREWSEN „kehrt auch vor der eigenen Haustür“, indem immer effizientere Verfahren zur Papierherstellung zum Einsatz kommen. In den vergangenen fünf Jahren ist es bereits gelungen, die spezifischen CO2-Emmissionen um 9 % zu senken, erläuterte Dr. Ludger Benien (Leiter der Technik). Für die Erreichung des Klimaziels ist es mit Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung aber nicht getan. Die gesamte Energieversorgung soll auf nachhaltige Alternativen zu fossilen Brennstoffen umgestellt werden. So werden allein in diesem Jahr noch eine Million Euro in den Bau einer ersten 1,4 Megawatt Peak Photovoltaikanlage investiert. Eine zweite 16 Megawatt Peak Photovoltaikanlage soll im nächsten Jahr folgen.
Das Konzept zur künftigen überwiegend regenerativen Energieversorgung beinhaltet auch die Herstellung von Wasserstoff zur Energiespeicherung. Außerdem soll neben der Solarenergie auch die Windenergie in naher Zukunft genutzt werden. Hier berichtete Geschäftsführer Dr. Matthias Rauhut dem Ministerpräsidenten, welche Herausforderungen dies mit sich bringt. Auf dieses Thema konzentrierte sich schließlich das Gespräch zwischen dem Politiker und Vertretern des Unternehmens. Es wurde ausführlich von aktuellen Hürden, aber auch von den konstruktiven Gesprächen mit der kommunalen Verwaltung berichtet. Weil erkennt den starken Willen DREWSENs, rundum nachhaltig zu werden und bot seine Unterstützung an. Der Einstieg in eine nachhaltige und selbstbestimmte Energieversorgung ist gerade in der aktuellen Situation rund um den Krieg in der Ukraine von besonderer Brisanz.
In Bezug auf den Ukraine-Krieg bot DREWSEN als Zeichen der Solidarität in enger Zusammenarbeit mit der Samtgemeinte Lachendorf Unterstützung bei der Aufnahme Geflüchteter an. So äußerte Rauhut betroffen: „DREWSENs Gesellschafter und Mitarbeiter sind bestürzt von der Situation in der Ukraine und wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.“