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Kraftpapier – robustes Papier für viele Verwendungszwecke

Kraftpapier ist eine robuste und vielseitige Papiersorte, die in zahlreichen Produkten und Verpackungen zum Einsatz kommt. Doch was genau ist Kraftpapier eigentlich? Wie wird es hergestellt und wodurch zeichnet es sich aus? Ist es wirklich so umweltfreundlich wie oft behauptet? Dieser Artikel liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das beliebte Verpackungsmaterial.

Lebensmittelverpackung
© Foto von Hans Ott auf Unsplash
27.10.2024

Was ist Kraftpapier?

Kraftpapier ist die festeste und widerstandsfähigste Papiersorte. Es besteht fast vollständig aus langfaserigen Zellstofffasern, meist aus Nadelhölzern wie Fichte und Kiefer gewonnen. Zur Herstellung werden dem Zellstoff lediglich Stärke, Alaun und Leim zugesetzt, um die Festigkeit und Oberflächeneigenschaften zu optimieren.

Das spezielle Herstellungsverfahren und die Zusammensetzung verleihen Kraftpapier seine charakteristischen Eigenschaften:

  • Sehr hohe Reißfestigkeit und Stabilität
  • Gute Feuchtigkeitsbeständigkeit
  • Glatte, kaum saugfähige Oberfläche
  • Ausgezeichnete Bedruckbarkeit

Diese Kombination macht Kraftpapier zum idealen Material für viele Einsatzzwecke - von Verpackungen über Tragetaschen bis hin zu Bastelarbeiten.

Wie wird Kraftpapier hergestellt?

Die Herstellung von Kraftpapier erfolgt in mehreren Schritten:

Zuerst wird der Zellstoff aus den Holzfasern gewonnen, meist durch das Sulfatverfahren. Dieses ermöglicht besonders hohe Festigkeiten.

Die Fasersuspension wird anschließend geschöpft, gepresst und getrocknet.

Durch Leimen mit Stärke und Alaun werden Oberfläche und Festigkeit weiter verbessert.

Zuletzt wird das Papier noch geglättet, um eine ebene, gut bedruckbare Oberfläche zu erhalten.

Je nach gewünschter Grammatur (Flächengewicht) wird Kraftpapier bis zu 120 g/m2 hergestellt. Noch höhere Grammaturen bezeichnet man als Kraftkarton oder Kraftliner.

Papiertragetasche
© Bild von BRRT auf Pixabay

Welche Produkte und Verpackungen basieren auf Kraftpapier?

Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften findet Kraftpapier in vielen Bereichen Anwendung:

  • Einkaufstüten und Tragetaschen
  • Versandtaschen und Versandverpackungen
  • Geschenkverpackungen und Geschenktüten
  • Beutel und Tüten für Lebensmittel
  • Briefumschläge und Versandtaschen
  • Schmirgelpapier und Schleifpapier
  • Papierklebeband und Packband
  • Broschüren, Flyer und Visitenkarten
  • Bastelarbeiten und Kunstprojekte

Auch bei Verpackungen für Kosmetika, Schmuck und kleine Geschenke ist Kraftpapier aufgrund seiner edlen Optik und Haptik sehr beliebt. Im Lebensmittelbereich punktet es mit Feuchtigkeitsbeständigkeit und eignet sich daher gut für Verpackungen von Nudeln, Nüssen, Pulvern, Cornflakes und vielem mehr.

Schleifpapier
© Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

Kraftpapier - wirklich umweltfreundlich oder reines Greenwashing?

Kraftpapier gilt allgemein als umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffverpackungen. Schließlich besteht es aus nachwachsenden Rohstoffen, ist vollständig recycelbar und biologisch abbaubar.

Dennoch ist auch bei Kraftpapier die Ökobilanz differenziert zu betrachten: Für die Zellstoffgewinnung müssen Bäume gefällt werden und der Herstellungsprozess ist energie- und wasserintensiv. Umweltexperten raten daher, auch Verpackungen aus Kraftpapier sparsam zu verwenden und konsequent dem Recycling zuzuführen. Nur so kann das ökologische Potenzial voll ausgeschöpft werden.

Unterm Strich schneidet Kraftpapier in Sachen Nachhaltigkeit aber deutlich besser ab als erdölbasierte Kunststoffe. Studien belegen, dass Papiertüten und -säcke im Vergleich zu Plastikpendants rund 40% weniger Treibhausgase verursachen und nur ein Drittel an fossilen Ressourcen verbrauchen. Der ökologische Fußabdruck von Papierprodukten ist also weiterhin auf Schrumpfungskurs.

Papiersäcke
© Foto von Elevate auf Unsplash

Fazit: Kraftpapier - vielseitiges Verpackungsmaterial mit guter Ökobilanz

Kraftpapier ist ein robustes, vielseitiges Verpackungsmaterial mit guter Ökobilanz. Es besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, ist recycelbar und biologisch abbaubar. Aufgrund seiner hohen Festigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit eignet es sich für viele Einsatzzwecke - von edlen Geschenkverpackungen bis zu Lebensmittelbeuteln.

Auch wenn die Herstellung nicht ganz ohne Umweltbelastung auskommt, schneidet Kraftpapier insgesamt deutlich nachhaltiger ab als Kunststoffverpackungen. Wer beim Einkaufen und Versenden auf Papiertüten und -verpackungen aus Kraftpapier setzt, kann seinen ökologischen Fußabdruck also spürbar reduzieren. Vorausgesetzt, die Produkte werden sparsam verwendet und fachgerecht recycelt.

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