Konjunkturentwicklung in Europa dämpft Papier- und Kartonverbrauch
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In Europa war der Absatz von Papier und Karton in allen Marktsegmenten im ersten Halbjahr stark bis sehr stark rückläufig, und europäische Konjunkturdaten lassen erkennen, dass ein größerer Teil dieses Rückgangs auf sinkenden Verbrauch zurückzuführen ist.
Die Märkte für Druck- und Schreibpapiere, wo der Absatzrückgang mit 20-40 % am eklatantesten ist, haben es mit schwindenden Auflagen bei Zeitungen und Zeitschriften zu tun sowie mit weniger Druckaufträgen im Akzidenzbereich, vor allem bei den Werbedrucken. Hinzu kommt ein rückläufiger Verbrauch von Büropapieren durch Digitalisierung und mehr Home Office.
Der Rückgang der Lieferungen von Verpackungspapieren und -karton ist weniger eklatant, doch die Verbrauchsindikatoren sind ebenfalls negativ. CEPI weist für das erste Halbjahr einen Produktionsrückgang bei den Wellpappenrohpapieren von rund 11 % aus, beim Faltschachtelkarton sind es 18 %. Das Absatzvolumen des Einzelhandels in Europa sinkt seit Mitte letzten Jahres, und die Industrieproduktion verzeichnet im Vergleich zum vergangenen Jahr gleichfalls Einbußen.
Die von Eurostat veröffentlichten Statistiken für die EU zeigen für den Juli 2023 eine um 2,4 % niedrigere liegende Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahresmonat. Eine noch deutlichere Sprache sprechen die Eurostat-Zahlen aus dem Einzelhandel: der für die Verpackungsindustrie wichtige Marktbereich Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren büßte in den Monaten Februar bis Juli im Vergleich zu den Vorjahresmonaten zwischen knapp 3 % und 6 % ein. Im Segment Versand- und Interneteinzelhandel werden im gleichen Zeitraum Absatz-Rückgangsraten von 2 % bis 6 % ausgewiesen. In beiden Segmenten waren ab Mai die Rückgangsraten gesunken.