Geplante Trassenpreiserhöhung ist eine Zumutung

Die von der Deutschen Bahn-Tochter InfraGo beantragte Erhöhung der Trassenpreise um 15 Prozent im Jahr 2026 wird negative Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr und die deutsche Wirtschaft haben. Bereits für 2025 genehmigte die Bundesnetzagentur eine Erhöhung der Trassenpreise um 16,2 Prozent. Besonders betroffen ist die Zellstoff- und Papierindustrie, die in den letzten Jahren verstärkt auf den klimafreundlichen Schienentransport setzte.

Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal
© Häfen und Güterverkehr Köln AG
10.09.2024
Quelle:  Firmennews

Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal, äußert sich besorgt über die geplanten Preiserhöhungen und betont die negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft: „Die geplante Erhöhung ist eine Zumutung und Gift für die deutsche Konjunktur und die Klimawende. Sie gefährdet eine klimafreundliche Logistik, die auf Intermodalität setzt. Die Trassenpreise müssen sinken statt steigen.“

Transporte auf der Straße verbrauchen achtmal so viel CO2 als der klimafreundlichere Schienengüterverkehr. Derzeit erfolgt in Deutschland nur rund ein Fünftel des Güterverkehrs über die Schiene. Die Bundesregierung will diesen Anteil bis 2030 auf 25 Prozent ausbauen. „Wenn die Bundesregierung eine klimafreundliche Logistik wünscht, muss sie Sorge tragen, dass die Trassenpreise sinken und die Schieneninfrastruktur in Deutschland verlässlicher wird“, so Krämer. Er fordert weiter: „Industrie- und Wirtschaftsverbände sowie Wirtschafts- und Klimaexperten sollten klar Stellung gegen die geplante Erhöhung beziehen. Die Bundesregierung muss deutlich machen, dass sie die Verkehrspolitik und den Klimaschutz ernstnimmt!“

Die Papierindustrie hat in den vergangenen Jahren erfolgreich Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Doch die bevorstehende Preiserhöhung könnte diesen Trend umkehren und zu einer Rückverlagerung auf die Straße führen. Dies würde nicht nur den Klimazielen widersprechen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie weiter schwächen, die bereits unter hohen Energiekosten leidet.

Im Segment Papier wickelt die HGK Logistics and Intermodal an den Standorten Hamburg, Berlin, Dresden und Köln ein jährliches Volumen von 1,3 Millionen Tonnen für die großen Papierhersteller im Markt ab.

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