Vom Einbrecher zum Bestseller-Autor – Henry Jaeger schrieb seinen ersten Roman auf Toilettenpapier
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Henry Jaeger (eigentlich Karl-Heinz Jäger) wurde in den 1950er Jahren bekannt – jedoch nicht als Schriftsteller, sondern als Kopf einer bundesweit gesuchten Einbrecherbande. Die sogenannte „Jäger-Bande“ war auf Einbrüche und Raubüberfälle spezialisiert und arbeitete auf Bestellung.
1955 wurde Henry Jaeger verhaftet und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die strengen Auflagen wie Einzelhaft, Lese- und Schreibverbot sowie Schweigehof (Hofgang getrennt von anderen Häftlingen) schlugen ihm auf das Gemüt.
In einer psychischen Krise begann er zu schreiben – und zwar auf Toilettenpapier und mit einem eingeschmuggelten Bleistiftstummel. Der Roman wurde aus dem Zuchthaus herausgeschmuggelt und erschien 1962 unter dem Titel "Die Festung" unter dem Namen Henry Jaeger und wurde ein sensationeller Erfolg. Sein Gnadengesuch führte dann 1963 zur vorzeitigen Entlassung. Sein erster Roman wurde sogar verfilmt mit Martin Held und Hildegard Knef in den Hauptrollen.
Er schrieb zu Anfang seiner Karriere anerkannte Romane, später dann nur noch Trivialliteratur bis er schließlich das Schreiben einstellte.
Weiterer fun fact: Obwohl er ein ehemaliger Zuchthausinsasse war, heiratete er die Tochter eines Landgerichtsdirektors.