Groschenromane: Die Geschichte der günstigen Unterhaltungsliteratur
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Groschenromane, auch als Heftromane oder Groschenhefte bekannt, sind eine Form der preisgünstigen Unterhaltungsliteratur mit einer langen Tradition. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts erfreuen sich diese Romane, die meist im Format DIN C5 bis DIN A5 und in Heftform erscheinen, großer Beliebtheit.
Die Anfänge der Groschenromane
Die Bezeichnung "Groschenhefte" und "Groschenroman" stammt aus einer Zeit, in der die Hefte tatsächlich nur einen oder wenige Groschen kosteten. Heute liegen die Preise zwar höher, zwischen ein und fünf Euro, dennoch bleiben sie eine günstige Form der Unterhaltung.
Die Blütezeit der deutschen Heftromane lag zwischen 1905 und 1914. In dieser Ära gab es so viele Heftromanreihen und hohe Auflagen wie zu keiner anderen Zeit. Rund 100 verschiedene Heftreihen erschienen damals in Deutschland, dominiert von drei großen Verlagen.
Bekannte Groschenroman-Reihen
Zu den bekanntesten Heftroman-Reihen zählen die Krimiserien "Jerry Cotton" über einen FBI-Agenten und "John Sinclair" mit mysteriösen Fällen. Im Science Fiction-Genre ist die Serie "Perry Rhodan" seit Jahrzehnten erfolgreich. Bei den Liebesromanen dominieren Arztromane wie "Dr. Stefan Frank" oder "Dr. Norden".
Zielgruppe und Genres der Groschenromane
Die günstigen Hefte sprechen ein breites Publikum an. Hauptzielgruppe sind Leser, die kurzweilige Unterhaltung und Spannung suchen. Die Mehrheit der Käufer sind Frauen.
Thematisch decken Groschenromane ein weites Feld ab: Von Liebes- und Familienromanen über Krimis, Western und Science Fiction bis hin zu Horror- und Mysterygeschichten. Auch Heimat- und Bergromane erfreuen sich großer Beliebtheit.
Literarischer Wert der Groschenromane
Heftromanserien folgen meist einem festen Schema mit stereotypen Figuren und werden in einfacher Sprache verfasst. Daher werden sie oft der Trivialliteratur zugerechnet und ihr literarischer Wert infrage gestellt. Es gab aber immer wieder auch Autoren, die zunächst Groschenromane verfassten und später mit anspruchsvolleren Werken bekannt wurden.
Insgesamt blicken Groschenromane auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. Auch wenn einzelne Hefte oft schnell "verbraucht" werden, hält sich das Genre seit dem 19. Jahrhundert und hat viele populäre Serien hervorgebracht, die Millionen Leser begeistern.
