Arbeitsschutz: Deutsche Papiersackindustrie sorgt für umfassende Sicherheit am Arbeitsplatz
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Die Gesundheit ihrer Beschäftigten hat in den Mitgliedsunternehmen der Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI) einen sehr hohen Stellenwert. Die Papiersackindustrie bietet im Vergleich zu anderen Industrien ein gesundheitsfreundliches Umfeld, da bei der Papiersackherstellung keine Belastung durch Emissionen, Staub oder Hitze anfällt.
Auch körperlich harte Arbeit und der Umgang mit Gefahrstoffen sind kein Thema. Dennoch lauern verschiedene Gefahren, die die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen können wie Lärm oder spitzes Werkzeug. Mit zahlreichen Maßnahmen sorgen die deutschen Papiersackhersteller dafür, die Sicherheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu schützen, auch über die gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtungen hinaus. Ein wichtiger Aspekt dabei ist neben der Bereitstellung von Schutzkleidung und Arbeitshilfen die Sensibilisierung der Mitarbeiter für mögliche Gefahrenquellen.
In den Mitgliedsunternehmen der GemPSI wird in der Regel zwischen Bagatellunfällen, wie einer kleinen Schnittwunde, und meldepflichtigen Unfällen unterschieden, die eine mindestens dreitägige Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter nach sich ziehen. „Die Sicherheit hat bei uns immer Vorrang“, erklärt GemPSI-Mitglied Erika Reiter. „Egal, wie klein der Unfall, alle Vorfälle werden zu Präventionszwecken intern dokumentiert und ausgewertet, damit sie in Zukunft verhindert werden können.“ Für alle Angelegenheiten rund um die Arbeitssicherheit sind in den Unternehmen spezielle Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Sicherheitsbeauftragte verantwortlich. Sie werten vergangene Unfälle aus, bewerten Gefährdungen, führen Rundgänge zur Arbeitssicherheit und zum Brandschutz durch, statten die Mitarbeiter mit Hilfsmitteln für die Gesundheitsprävention aus und schulen sie kontinuierlich zur Prävention von Unfällen. Darüber hinaus sind Betriebsärzte und -sanitäter im Einsatz.
Starker Partner in der Unfallprävention
Ein wichtiger Partner beim Gesundheitsschutz ist die Berufsgenossenschaft (BG) ETEM. Ihre Mitarbeiter führen regelmäßig Sicherheitsbegehungen bei ihren Mitgliedsunternehmen durch, um sie umfassend in allen Belangen rund um die Arbeitssicherheit am Standort beraten zu können. In enger Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbeauftragten erforschen sie dabei mögliche Unfallursachen, prüfen Geräte und Arbeitsmittel und messen Lärm. „Bei diesen Begehungen wurde schon so manche potenzielle Stolperfalle entdeckt, die wir so schnell beseitigen konnten“, berichtet Erika Reiter. „Die Berufsgenossenschaft bietet zudem mehrtägige Schulungen und eine Vielzahl an Schulungsmaterialien zur Aus- und Weiterbildung unserer Sicherheitsbeauftragten und -fachkräfte sowie unserer Mitarbeiter an. Die Trainingsvideos setzen wir beispielsweise in den Sicherheitsunterweisungen ein, die alle Mitarbeiter in der Papiersackindustrie regelmäßig absolvieren.“ Wenn doch einmal ein Unfall oder eine berufsbedingte Krankheit auftritt, sorgt die BG für eine optimale Behandlung und Rehabilitation der Betroffenen.
Maßgeschneiderte Sicherheitsunterweisungen
Je nach Tätigkeit in der Papiersackindustrie unterscheiden sich die potenziellen Gefährdungen. Deshalb sind die Sicherheitsunterweisungen auf den jeweiligen Bereich im Unternehmen ausgerichtet. Während die Vertriebler daran erinnert werden, ihre Pausen und Arbeitszeiten einzuhalten, werden Mitarbeiter aus der Produktion beispielsweise dafür sensibilisiert, einen Lärmschutz sowie ihre Schutzkleidung zu tragen und im Umgang mit schweren Lasten oder bei schwierigen Bewegungsabläufen eine Hebehilfe zu nutzen. „Von den Maschinen geht heute keine Gefahr mehr aus, da sie mittlerweile alle ummantelt sind“, sagt Reiter. „Da ist der Umgang mit dem Schnittmesser ohne Arbeitshandschuhe oder das Handy in der Hand beim Abstieg vom Gabelstapler viel gefährlicher. Glücklicherweise hat sich in unserem Unternehmen etabliert, dass die Kollegen gegenseitig auf sich achten und sich auf potenzielle Gefahren aufmerksam machen.“ Einen wichtigen Beitrag dazu haben laut Reiter aktive Sicherheitsunterweisungen geleistet, bei denen die Mitarbeiter Unfälle nachstellen und dann selbst erarbeiten müssen, wie sie hätten verhindert werden können. „Wenn man selbst in der Verantwortung ist, eine Lösung zu finden, wird man auch im Alltag viel aufmerksamer was potenzielle Gefahrenquellen betrifft“, berichtet Arsim Halimi, der sich als Sicherheitsbeauftragter hat ausbilden lassen. „Und man erkennt, wie wertvoll die Hilfsmittel sind, die wir zur Verfügung gestellt bekommen. Das versuche ich in meiner Funktion auch meinen Kolleginnen und Kollegen klarzumachen und mit gutem Vorbild voranzugehen.“ So trägt er beispielweise immer einen Hörschutz und eine Arbeitshose mit Knieschonern, da er in der Instandhaltung häufig kniend arbeitet.
Investitionen in Sicherheit
Darüber hinaus haben die deutschen Papiersackhersteller hohe Investitionen getätigt, um die Sicherheit für ihre Beschäftigten zu optimieren. Auch hierbei stand die Berufsgenossenschaft den Unternehmen beratend zur Seite. Viele der Präventionsmaßnahmen überschreiten die im Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebenen Regelungen. „Bei uns am Standort haben wir beispielsweise in die optimale Beleuchtung der Arbeitsplätze investiert. In der Druckerei haben wir nun Tageslichtlampen, das verbessert die Gesundheit – und gleichzeitig die Druckqualität“, erklärt Reiter. „Zudem haben wir neue Gabelstapler sowie Hebehilfen angeschafft und Anti-Ermüdungsmatten, die die Gelenke unserer Mitarbeiter bei längeren stehenden Tätigkeiten schonen.“ Sicherheitsbeauftragter Moritz Bruder ist besonders begeistert von den neuen Gabelstaplern. „Dank der modernen Ausstattung sind die Unfallzahlen deutlich zurückgegangen“, berichtet er. „Die Mitarbeiter melden sich nun per Chip mit personalisierter elektronischer Erkennung am Fahrzeug an. Ist der Fahrer in der Vergangenheit zu schnell gefahren, drosselt das Fahrzeug bei der nächsten Fahrt automatisch die Geschwindigkeit und lässt die Warnlichter leuchten.“
Eigenverantwortung bei der Sicherheit
„Die Gesundheit ist unser höchstes Gut und sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“, erklärt Reiter. Oftmals ist das Pflichtbewusstsein der Mitarbeiter Grund dafür, dass beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen mit dem Gabelstapler überschritten werden oder eine Hebehilfe ungenutzt bleibt. Denn die Anwendung der Sicherheitsvorkehrungen dauert teilweise etwas länger und verzögert so die Produktionsprozesse. „Bei uns – und da spreche ich für alle deutschen Papiersackhersteller – hat die Sicherheit der Mitarbeiter immer Vorrang vor der Produktivität“, betont Reiter. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um unsere Beschäftigten zu schützen und Unfällen sowie berufsbedingten Krankheiten vorzubeugen. Außerdem appellieren wir an ihre Eigenverantwortung, im Sinne ihrer Gesundheit.“