Umfrage: 60 Prozent der Bürger für mehr Mehrwegverpackungen
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Für 76 Prozent der Menschen in Deutschland ist Recycling die Top-Präferenz im Umgang mit gebrauchen Verpackungen. Die Hälfte der Bürger ist darüber hinaus für Mehrweg und Wiederbefüllung. Das geht aus einer Umfrage von Innofact im Auftrag des Deutschen Verpackungsinstituts (DVI) hervor.
Fast ein Viertel der Befragten begrüßt die Kompostierung als Weg zur Entsorgung von Verpackungen. 15 Prozent setzen auch auf eine Verbrennung zum Zweck der Energiegewinnung. Für die Deponierung beziehungsweise das Vergraben an Land votieren lediglich zwei Prozent.
Mehr als 60 Prozent unterstützen die Pläne der Politik für mehr Mehrwegverpackungen und sind bereit, dafür aktiv zu werden. Jeweils rund 20 Prozent möchten keine weiteren Mehrwegverpackungen oder wollen bzw. können sich dazu aktuell nicht äußern.
Für DVI-Geschäftsführerin Kim Cheng zeigt das Ergebnis, dass „die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit gebrauchten Verpackungen auf Kreislaufwirtschaft, Recycling und den Erhalt wertvoller Sekundärrohstoffe setzt. Die hohe Zustimmungsquote für Mehrweg und Wiederbefüllung ist dabei kein Widerspruch. Denn auch Mehrwegverpackungen sollten am Ende ihres Lebenszyklus stofflich wiederverwertet und zu neuen Verpackungen werden.“
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Nutzung von Mehrweg zählen eine flexible Rückgabe unabhängig vom Ort des Kaufs (72 Prozent), Preisstabilität (64 Prozent) und eine problemlose Rückgabe (50 Prozent). Außerdem fordern knapp 36 Prozent, dass die gebrauchten Verpackungen vor der Rückgabe nicht gereinigt oder gespült werden müssen.
Offenbar ist bei der Bevölkerung nur wenig Kenntnis vorhanden, welche Umweltauswirkungen das Produkt oder die Verpackung hat. Etwa die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Verpackung einen größeren Umweltfußabdruck hat, als das verpackte Produkt. Nur 29 Prozent beurteilen das Verhältnis richtig. Jeder Fünfte kann die Frage nach eigener Einschätzung nicht beurteilen. Nach Ansicht von Cheng zeigt die Umfrage eine fatale Wissenslücke. Viele Menschen würden die Umweltbelastungen durch das Produkt massiv unterschätzen und die Belastungen durch die Verpackung entsprechend massiv überschätzen. Der wirkliche ökologische Schaden entstehe vor allem dann, wenn das Lebensmittel Schaden nimmt oder verdirbt.