EUROSAC und CEPI Eurokraft feiern gemeinsam 160 Jahre Innovationskraft
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Mit stetigen Verbesserungen und Innovationen von Produkten, Materialien und Verfahren am Puls der Zeit bleiben – das hat in der europäischen Kraftsackpapier- und Papiersackindustrie eine lange Tradition. In diesem Jahr feiert die Branche 160 Jahre geballte Innovationskraft.
CEPI Eurokraft, früher Scankraft, wurde vor 90 Jahren gegründet, EUROSAC vor 70 Jahren. Seitdem ist die Branche nicht nur zahlenmäßig und in ihren Tätigkeitsbereichen gewachsen, sondern hat auch die Produktion von Kraftsackpapier und Papiersäcken optimiert und beschleunigt sowie den Produkt- und Umweltschutz verbessert. Die wichtigsten Meilensteine des Fortschritts in der Branche sind in einem Zeitstrahl und einem Video zusammengefasst.
1932 wurde Scankraft als Vertretung der skandinavischen Kraftpapierhersteller gegründet. Zu einer Zeit, in der die Preise stark zurückgingen, sollte so eine Preisstabilität erreicht werden. 20 Jahre später wurde der europäische Verband der Papiersackfabrikanten EUROSAC von Herstellern aus Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden gegründet. Er sollte eine sichere Basis für die Zukunft der Branche schaffen. „Nur zehn Jahre später übertraf die Produktion unserer Mitglieder die der USA und Kanadas um 30 %“, erklärt Catherine Plitzko-Kerninon, General Delegate bei EUROSAC. Im selben Jahr konnte Scankraft die Menge des produzierten Kraftpapiers von 150.000 Tonnen im Jahr 1932 auf 1 Million Tonnen im Jahr 1962 steigern. Heute vertritt EUROSAC mehr als 75 % der europäischen Papiersackhersteller. In 20 Ländern produzieren diese insgesamt mehr als 5 Milliarden Papiersäcke pro Jahr. CEPI Eurokraft hat zurzeit neun Mitgliedsunternehmen, die insgesamt 3 Millionen Tonnen Papier produzieren.
Starker Fokus auf die Umwelt
1993 war ein besonderes Jahr für beide Organisationen, denn sie bündelten ihre Kräfte für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Umweltstrategie, Forschung, Kommunikation und politische Aktivitäten. Es war der Ausgangspunkt für viele wertvolle Studien und die Entwicklung zahlreicher Leitlinien und Kommunikationsmaterialien für die Industrie. Ein Beispiel aus dem Jahr 1993 ist die erste LCA-Studie über europäisches Kraftsackpapier und Papiersäcke. Sie zeigt das frühe Engagement der Branche für Nachhaltigkeit in ihren Produktionsprozessen. Langjährige Modernisierungsmaßnahmen in den Papiermühlen und Produktionsstätten sowie die Einsparung von Ressourcen haben zu einer enormen Verbesserung der Energieeffizienz und der Umweltbilanz geführt. Der aktuelle Bericht zeigt eine Verringerung des fossilen CO2-Fußabdrucks pro Papiersack um 28 % zwischen 2007 und 2018. 77 % des gesamten Energiebedarfs wird vor Ort erzeugt und 89 % davon kommen aus erneuerbaren Energiequellen, was den Weg zur Energieautarkie ebnet. „Unser Ziel ist es, zu 100 % natürliche Verpackungslösungen zu entwickeln, die die Anforderungen an moderne Verpackungen erfüllen, die natürlichen Ressourcen schonen und die Umwelt für die nachfolgenden Generationen schützen“, so Plitzko-Kerninon.
Der Weg zum Hightechprodukt
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten industriellen Papiersäcke hergestellt. Seitdem haben sie eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Die kontinuierliche Verbesserung der Faserverarbeitungstechnologie und der Prozesssteuerung an den Papiermaschinen führte zu deutlichen Optimierungen der mechanischen Eigenschaften von Sackpapieren. Zwischen 1994 und 2014 wurde die Papierfestigkeit um 45 % gesteigert. Dadurch konnte der Papierverbrauch von 253 g pro Sack im Jahr 1969 auf 127 g pro Sack im Jahr 2011 gesenkt werden, was zu erheblichen Kostensenkungen und Einsparungen natürlicher Ressourcen führte. Heute wiegt ein Papiersack für Baustoffe nur noch etwa 90 g. In den 1960er-Jahren setzten sich Verbindungen aus Papier und Kunststoff durch, die für einen besseren Schutz zum Beispiel vor Wasserdampf und Sauerstoff sorgten. Diese Entwicklung bildete die Grundlage für wasserabweisende Papiersäcke, die im Jahr 2015 auf den Markt kamen. Um 2010 wurde damit begonnen, den Kunststoff durch Biobarrieren, z. B. aus Mais oder Zellulose, zu ersetzen, um umweltfreundliche Papiersäcke mit hoher Schutzfunktion anbieten zu können. Ein weiterer Innovationsmotor war die einfachere und ergonomischere Handhabung von Papiersäcken. Diese Entwicklung begann in den späten 1970er-Jahren, als Papiersäcke erstmals mit Tragegriffen ausgestattet wurden. Ab ca. 1980 wurde das braune Sackpapier durch Bleichtechniken aufgehellt, sodass sich neue Werbemöglichkeiten ergaben. Seit dem Jahr 2000 wurden weitere Komfortfunktionen eingeführt, z. B. Systeme zum leichten Öffnen, Entleeren und Wiederverschließen.
Automatisierungen und Technologie als Impulsgeber
In den 1950er Jahren erforderte die wachsende Zahl von Füllgütern die Entwicklung von unterschiedlichen Sackkonstruktionen und neuen, schnelleren Maschinen. Der Bodenleger AD 2360 aus dem Jahr 1968, eine Falt- und Klebemaschine für mehrwandige Papierventilsäcke, wurde weltweit zum wichtigsten Arbeitsgerät für die Papiersackindustrie. 1982 sorgten die ersten teilelektronisch gesteuerten Maschinen für höhere Produktionsgeschwindigkeiten. Mit der fortschreitenden Automatisierung, z. B. durch digitalen Leimauftrag und automatische Rollenwechsel, stieg die Leistung der Papiersackmaschinen von 160 Säcken pro Minute im Jahr 1975 auf heute 400 Säcke pro Minute. Die Verpackungsmaschinen entwickelten sich ähnlich. Die rotierende Füllmaschine ROTO-PACKER® kam 1960 auf den Markt, als die Zementnachfrage weltweit stieg und damit auch der Bedarf an Verpackungsanlagen mit höheren Produktionsleistungen. Sie erreichte eine Abfüllgeschwindigkeit von 900 Säcken pro Stunde. Ein Durchbruch in der Automatisierung wurde 1975 mit dem ersten Sackapplikator für rotierende Maschinen erzielt, der die Effizienz weiter steigerte. Schritt für Schritt wurde das System erweitert – durch automatische Gewichtskontrolle, Versiegelungstechnik, selbstoptimierende Belüftungseinstellungen und zuletzt durch die digitale Fernsteuerung des gesamten Abfüllprozesses. Die modernste Verpackungslinie erreicht heute Abfüllgeschwindigkeiten von bis zu 6.000 Säcken pro Stunde. „Die Industrie wird ihre Anstrengungen weiter fortsetzen, um die Effizienz von Maschinen, Materialien und Säcken kontinuierlich zu optimieren“, erklärt Plitzko-Kerninon. „Unsere Branche hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit und den Schutz unseres Planeten weiter voranzutreiben. Die Papiersack- und Kraftsackpapierbranche war in der Vergangenheit bereits erfolgreich – in Zukunft wollen wir noch besser werden.“
Zeitstrahl präsentiert Meilensteine
Einige Highlights der Entwicklungen und Innovationen der Branche werden auf einem Zeitstrahl auf der EUROSAC-Website und in einem Video dargestellt. „Unsere geballte Innovationskraft zeigt sich auch bei der Verleihung des EUROSAC Grand Prix Awards“, so Plitzko-Kerninon. „Seit 1978 werden damit die Innovationen unserer Branche ausgezeichnet, die unseren Kunden und der Umwelt den größten Nutzen bringen. Ich bin sicher, dass wir in Zukunft noch viele spannende Entwicklungen sehen werden.“ Eine Übersicht über die meisten Preisträger, einschließlich der jüngsten Gewinner der Preisverleihung während des EUROSAC-Kongresses im Mai 2022, finden Sie hier.