Premiere bei Essity: Wo Stroh zu Zellstoff wird

Essity kann als erstes Unternehmen in Europa Zellstoff aus Stroh für Hygieneprodukte industriell fertigen: Der Essity-Vorstandsvorsitzende Magnus Groth gab den Startschuss für die neue Fabrik am Essity-Traditionsstandort Mannheim, die 35.000 Tonnen jährlich produzieren wird. 40 Millionen Euro hat Essity in die Anlage investiert, die in rund 18 Monaten Bauzeit auf dem Werksgelände entstand. Mit ihr setzt Essity neue Maßstäbe in der Hygienepapierherstellung.

Einweihung Strohzellstoff-Fabrik: Mannheims Werksleiter Roger Schilling, Mannheims Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur Bürgermeister Michael Grötsch, Essitys CEO Magnus Groth und der Leiter der Strohzellstoff-Fabrik Dr. Martin Wiens.
© Essity/Tröster
05.10.2021
Quelle:  Firmennews

Eine echte Kreislauf-Innovation
Essity ist der erste Hygieneprodukte-Hersteller in Europa, der einen landwirtschaftlichen Reststoff in der industriellen Produktion nutzbar macht. Das Unternehmen verwendet Weizenstroh aus der heimischen Landwirtschaft, um daraus hochwertigen Zellstoff für die Hygienepapierproduktion herzustellen. Der neuartige Zellstoff ist in der Qualität mit Frischfaserzellstoff aus Holz vergleichbar. Im Produktionsprozess werden weniger Wasser und Energie eingesetzt. In Mannheim ist dafür eine bislang einzigartige Anlage entstanden.

"Heute ist ein großer Tag für Essity", sagt Magnus Groth, Essity-Vorstandsvorsitzender, zum Start der neuen Anlage. "Die Nutzung alternativer Fasern für die Produktion von hochwertigen Hygienepapieren ist ein Riesenschritt auf unserem Weg in eine nachhaltige Kreislaufgesellschaft, in der nichts vergeudet wird.“

Er fährt fort: "Ich bin sehr stolz, dass ich diese einzigartige Industrieanlage heute in Mannheim eröffnen darf. Mein Dank gilt allen beteiligten Mitarbeiter*innen für ihren Einsatz, für ihr Engagement und für ihren Mut, sie zu erschaffen".

Stärkung des Traditionsstandortes Mannheim
Mannheim, Essitys größter europäischer Produktionsstandort, hat bereits langjährige Erfahrung in der Produktion von Zellstoff und Hygieneprodukten. 1884 als Zellstofffabrik Waldhof gegründet werden hier heute schon 220.000 Tonnen Zellstoff aus zertifizierten Frischholzfasern hergestellt und zu Hygienepapieren verarbeitet. Jetzt kommen zusätzlich 35.000 Tonnen Strohzellstoff dazu.

"Das neue „Werk im Werk" stärkt den Traditionsstandort Mannheim und zeigt gleichzeitig unsere Innovationskraft“, sagt Roger Schilling, Leiter des Mannheimer Werkes. “Unser langjähriges Know-how in der Zellstoffproduktion hat es uns ermöglicht, ein komplett neues Kapitel aufzuschlagen: Wir sind als erstes dazu in der Lage, einen alternativen Zellstoff aus Stroh herzustellen. Dieser Zellstoff ist genauso weich, weiß und stark wie der Zellstoff aus reinen Holzfasern, den wir für unsere Hygieneprodukte verarbeiten. Darauf sind wir in Mannheim sehr stolz.“

Eine Fabrik in der Fabrik: 8000 Quadratmeter Produktionsfläche
Die neue Strohzellstoff-Fabrik erstreckt sich auf einer Fläche von insgesamt 8.000 Quadratmeter über mehrere Gebäude: Vom Strohlagerplatz aus, der sich unmittelbar daneben befindet, wird das Stroh über ein großes Förderband zunächst in den sogenannten Bleichturm transportiert. Hier wird das Stroh in verschiedenen Reaktionsbehältern in seine Bestandteile aufgeschlossen und aufgehellt. Anschließend wird der Zellstoff erst in einem historischen Gebäude, das für diesen Zweck mit viel Kreativität umfunktioniert wurde, gereinigt und dann im sogenannten Zellstoffturm gesammelt. Der fertige Zellstoff wird vom Zellstoffturm aus in flüssiger Form über bis zu 1-km lange Zufuhrleitungen direkt zu den Papiermaschinen gepumpt. Die Ablauge, das sogenannte Lignin, das als Nebenprodukt während der Zellstoff-Produktion anfällt, wird in einer neuen Eindampfanlage konzentriert. Es kann später industriell weiterverwertet werden.

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