Der kleinste Geldschein der Welt: Ein Zahlungsmittel im Briefmarkenformat

In der langen Geschichte des Geldes gab es immer wieder kuriose Formen und Größen von Zahlungsmitteln. Doch einer sticht besonders heraus: Der kleinste Geldschein der Welt, der nur so groß war wie eine normale Briefmarke.

Briefmarken
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26.08.2024

Ein Mini-Schein als Notgeld

Dieser winzige Geldschein wurde in den 1920er Jahren in Deutschland während der Zeit der Hyperinflation gedruckt. Damals verlor die deutsche Währung, die Papiermark, rasant an Wert. Die Preise explodierten und die Menschen benötigten immer größere Mengen an Bargeld für ihre täglichen Einkäufe.

Um dem Mangel an Münzen und Scheinen zu begegnen, druckten viele Städte und sogar Unternehmen ihr eigenes Notgeld. So auch die Stadt Bielefeld, die 1923 einen Geldschein in der Größe einer Briefmarke herausgab. Er hatte einen Nennwert von 1 Million Mark.

Der Mini-Geldschein aus Bielefeld war circa 2,7 x 3,5 Zentimeter klein - und damit nicht viel größer als eine normale Briefmarke. Auf der Vorderseite war der hohe Nennwert von 1 Million Mark aufgedruckt, dazu der Hinweis "Notgeld der Stadt Bielefeld" und das Ausgabedatum 1. August 1923. Auf der Rückseite befand sich das Stadtwappen von Bielefeld.

Sammlerstück und historisches Zeugnis

Heutzutage sind die Mini-Geldscheine aus der Inflationszeit begehrte Sammlerobjekte bei Numismatikern und Geschichtsinteressierten. Gleichzeitig symbolisieren sie, wie die galoppierende Inflation die Währung ad absurdum führte und welch verzweifelte Maßnahmen ergriffen wurden, um den Mangel an Zahlungsmitteln zu lindern.

Auch wenn der Geldschein im Briefmarkenformat aus Bielefeld ein Kuriosum ist, steht er stellvertretend für viele andere Notgeld-Scheine und -Münzen aus der Hochinflationszeit 1923 in Deutschland. Sie alle sind historisch wertvolle Erinnerungen an eine der größten Wirtschaftskrisen des Landes.