CPH-Gruppe: Geschäftsjahr 2020 - Diversifikation zahlt sich aus
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Dank der Diversifikation in unterschiedliche Geschäftsbereiche konnte sich die CPH-Gruppe während der Corona-Pandemie relativ gut behaupten.
Mit einem Umsatz von CHF 445.2 Mio. realisierte die CPH-Gruppe 2020 ein operatives Ergebnis (EBIT) von CHF 24.7 Mio. Das Nettoergebnis lag dank einmaligen Erträgen von CHF 25.9 Mio. mit CHF 47.0 Mio. im Rahmen des Vorjahres. Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von CHF 1.80 pro Aktie vorgeschlagen.
Die Corona-Pandemie wirkte sich unterschiedlich auf die drei Geschäftsbereiche der CPH-Gruppe aus. Der Bereich Verpackung erzielte ein neues Rekordergebnis und der Bereich Chemie konnte trotz eines Umsatzrückgangs die Profitabilität steigern. Hingegen wirkten sich der starke Nachfragerückgang im Papiermarkt auf den Gruppenumsatz aus, der 2020 mit CHF 445.2 Mio. 15.1% unter dem Vorjahr lag. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 10.7%. «Die Diversifikation in unterschiedliche Geschäftsbereiche hat sich 2020 bewährt und die Gruppe hat während der Corona-Pandemie ihre Marktposition weiter gestärkt», sagte Peter Schildknecht (Foto), CEO der CPH-Gruppe.
Chemie steigert Profitabilität
Die Hauptabnehmer der Produkte des Bereichs Chemie aus dem Energie- und dem Industriesektor reagierten auf die Coronakrise mit weniger Bestellungen. Die gestiegene Nachfrage nach Molekularsieben zur Aufkonzentration von medizinischem Sauerstoff konnte diesen Effekt nur teilweise kompensieren und der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 6.3% auf CHF 73.3 Mio. zurück. Währungsbereinigt sank der Umsatz hingegen nur leicht um 0.5%. Dank einem rigorosen Kostensenkungsprogramm und Produktivitätsverbesserungen konnte der Bereich das EBIT auf CHF 4.6 Mio. und die EBIT-Marge auf 6.3% steigern.
Papiernachfrage sinkt deutlich
Die Nachfrage nach Druck- und Pressepapieren in Westeuropa ging aufgrund der Corona-Pandemie 2020 stark zurück. Der Bereich Papier musste Anlagen temporär abstellen und setzte 439’000 Tonnen Zeitungsdruck- und Magazinpapiere ab, 15% weniger als im Vorjahr. Trotzdem konnte der Bereich in Europa den Marktanteil bei Pressepapieren steigern. Die steigenden Überkapazitäten der Hersteller erhöhten den Preisdruck. Die gesunkenen Verkaufsmengen und die tieferen Preise hatten einen Umsatzrückgang um 28.5% auf CHF 209.6 Mio. zur Folge. Währungsbereinigt sank der Umsatz um 25.8%. Dank tieferen Altpapier- und Energiepreisen, Kostenreduktionen und höherer Produktivität erreichte das EBITDA CHF 17.4 Mio., während das Betriebsergebnis (EBIT) nicht ganz ausgeglichen abschloss.
Verpackung weiter auf Erfolgskurs
Der Bereich Verpackung verzeichnete eine höhere Nachfrage nach Medikamentenverpackungen während der Corona-Pandemie. Der Bestellungseingang für Blisterfolien kletterte auf neue Höchstwerte. Die Kapazitäten der Produktionsstandorte in Europa waren voll ausgelastet und der Bereich steigerte die Auslastung in China weiter. Die höheren Absatzvolumen hatten einen Umsatzanstieg von 5.9% auf CHF 162.3 Mio. zur Folge. Währungsbereinigt nahm der Umsatz um 10.7% zu. Unterstützt durch tiefe Rohstoffkosten im 1. Halbjahr konnte der Bereich die EBIT-Marge auf einen neuen Höchststand von 13.3% ausbauen. Der Bereich setzt die globale Strategie der Marktdurchdringung in den aufstrebenden Pharmamärkten fort und wird einen höheren einstelligen Millionenbetrag in eine Beschichtungsanlage in Brasilien investieren.
Einmaleffekte begünstigen Nettoergebnis der CPH-Gruppe
Die Investitionen von CHF 17.5 Mio. in Sachanlagen dienten primär dazu, die Effizienz der Anlagen und Prozesse weiter zu verbessern. Die CPH-Gruppe erwirtschaftete einen Cash Flow von CHF 45.8 Mio. und einen Free Cash Flow von CHF 39.7 Mio. Da die Preise für Rohmaterialien und insbesondere für Altpapier nachfragebedingt zurückgingen, nahm der Anteil des Materialaufwandes am Produktionsumsatz von 49% auf 48% ab. Der leicht höhere Personalbestand von 1098 in der Gruppe ist auf den Ausbau im Bereich Verpackung zurückzuführen, während die Zahl der Mitarbeitenden in den Bereichen Chemie und Papier zurückging.
Insgesamt gab das EBITDA um 37.3% auf CHF 55.2 Mio. nach. Nach ordentlichen Abschreibungen von CHF 30.5 Mio. resultierte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 24.7 Mio. Das Finanzergebnis von CHF –4.7 Mio. war leicht besser als im Vorjahr. Im Berichtsjahr fielen einmalige Erträge von CHF 25.9 Mio. an. Einerseits konnten Rückstellungen für Sanierungen am ehemaligen Betriebsstandort in Uetikon aufgelöst werden. Andererseits wurden am Standort Perlen Landflächen zum Marktwert an eine neu gegründete Tochtergesellschaft übertragen, woraus ein latenter Steuerertrag von CHF 11.9 Mio. resultierte. Das Nettoergebnis nach Steuern lag dadurch mit CHF 47.0 Mio. im Rahmen des Vorjahres.
Dividende von CHF 1.80 pro Aktie beantragt
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 18. März 2021, im Sinne einer kontinuierlichen Dividendenpolitik erneut CHF 1.80 pro Aktie auszuschütten, davon CHF 0.70 aus Kapitaleinlagereserven.
Änderung im Verwaltungsrat
Dr. Mauro Gabella tritt an der Generalversammlung 2021 nicht mehr zur Wiederwahl an. Mauro Gabella ist seit 2005 Mitglied des Verwaltungsrates der CPH Chemie + Papier Holding AG und war von 2010 bis 2019 Vorsitzender des Ausschusses «Personal und Entschädigung». Der Verwaltungsrat dankt Mauro Gabella für seinen langjährigen und engagierten Einsatz für die CPH-Gruppe. Als Nachfolgerin schlägt der Verwaltungsrat die Wahl von Dr. Claudine Mollenkopf vor. Claudine Mollenkopf verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der chemischen Industrie und ist als Senior Vice President für das Silikatgeschäft des deutschen Spezialitätenchemie-Konzerns Evonik Industries zuständig. Sie ist deutsch-französische Doppelbürgerin und promovierte Chemieingenieurin der Universität Louis Pasteur in Strassburg.
Vorsichtiger Ausblick für 2021
Gemäss Prognosen des IWF dürfte sich die Wirtschaft 2021 langsam von der Corona-Pandemie erholen und weltweit um 5.5% wachsen. Die CPH-Gruppe rechnet in den Geschäftsbereichen mit unterschiedlich stark steigenden Umsätzen, abhängig vom Tempo und Ausmass der Erholung. «Die Bereiche Chemie und Verpackung streben weiter gesteigerte operative Ergebnisse an, hingegen lässt die Marktsituation im Bereich Papier ein tieferes EBIT erwarten», sagt Peter Schildknecht. Da sich die Situation im Papiermarkt weiter verschärfen wird, dürften die verbesserten Ergebnisse in den Bereichen Chemie und Verpackung durch den Bereich Papier überkompensiert werden. Auf Gruppenebene dürften sich deshalb das operative Ergebnis wie auch das Nettoergebnis (ohne einmalige Erträge) nicht verbessern.
Mit den geplanten Investitionen von rund CHF 40 Mio. in Sachanlagen soll hauptsächlich die Effizienz weiter gesteigert werden. Zudem wird der Bereich Verpackung die Produktionskapazitäten in Lateinamerika ausbauen.