Druckindustrie irritiert über Rekordgewinne einzelner Unternehmen der Papierindustrie
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Unlängst hatten einige Papierhersteller deutlich gestiegene Gewinne für die ersten beiden Quartale des Jahres 2022 vermeldet.
So veröffentlichte UPM für seine Geschäftssparte UPM Communication Paper ein starkes Quartal: „Die Nachfrage nach grafischen Papieren war gut und Preiserhöhungen konnten den Anstieg der Inputkosten, insbesondere der extremen Energiekosten, mehr als ausgleichen.“ UPM verweist selbst auf ein „erfolgreiches Margenmanagement“, das geholfen habe, in einer Zeit hoher Volatilität und inflationär ansteigender Inputkosten sowie herausfordernder Liefer- und Logistikketten hohe Erträge in allen Geschäftsbereichen zu erwirtschaften. Für den weiteren Verlauf des Jahres erwartet UPM „Rekordergebnisse“.
„Ein solches Statement stößt bei vielen Unternehmen der Druckindustrie angesichts der weiterhin bedrohlichen Lage unserer Branche auf erhebliche Irritationen. Rekordergebnisse und gestiegene Gewinnmargen einerseits und existenzielle Nöte andererseits passen in derselben Wertschöpfungskette nur schwer zusammen.“, kommentierte Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien (BVDM), die jüngsten Verlautbarungen.
„Selbstverständlich steht es jedem Lieferanten frei, seine Preise so zu gestalten, dass damit nicht nur die Kosten gedeckt werden, sondern auch Profite erwirtschaftet werden. Nicht zuletzt sind Gewinne die wirtschaftliche Grundlage für Investitionen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Und auch die Druckindustrie hat ein vitales Interesse am Erhalt ihrer Lieferketten, zu denen die Papierindustrie an vorderster Stelle zählt“, erläuterte Deimel.
Angesichts der rasanten Verteuerung von grafischen Papieren, den galoppierenden Energiekosten und den steigenden Unsicherheiten bei der Gasbelieferung sehen sich die Unternehmen der Druckindustrie gegenwärtig gravierenden wirtschaftlichen, teilweise existentiellen Problemen gegenüber. Mit Blick auf die erheblichen Papierpreisverteuerungen wächst zudem die Zahl der Kunden, die ihre bisherigen Printprodukte einstellen und auf digitale Kanäle umstellen. Für die Druckereien bedeuten dies schmerzliche Umsatzverluste.
„Wenn in einer solchen angespannten Lage, Lieferanten ihre Preise über die entstandenen Kostensteigerungen hinaus deutlich erhöhen, gefährdet dies letztendlich die Existenz der gesamten Wertschöpfungskette. Wir appellieren daher an alle Unternehmen der Papierherstellung, mit dem Preisinstrument auch in Zukunft fair und verantwortungsbewusst umzugehen“, so Deimel.