Automatisierter Lkw nutzt sechs Sinne

Stora Enso hat vor einem Jahr damit begonnen, in seinem Zellstoff- und Sägewerk Uimaharju in Finnland einen selbstfahrenden LKW für den Transport von Hackschnitzeln zu testen.

Selbstfahrender LKW für den Transport von Hackschnitzeln
© Stora Enso. Der selbst fahrende Truck
24.03.2021
Quelle:  Firmennews

Anhand dieses fahrerlosen Fahrzeugs lässt sich feststellen, wie sehr der automatisierte Transport Emissionen reduzieren und die Sicherheit verbessern kann. Die sechs Sinne des Fahrzeugs ermöglichen eine sichere Bewegung auf dem Werksgelände. Der Test wird im Jahr 2021 fortgesetzt.

Durch den Testbetrieb des selbstfahrenden Lkw hat Stora Enso Informationen darüber gesammelt, welche Art von Umwelt- und Sicherheitsvorteilen und Kosteneinsparungen mit dem hochmodernen Fahrzeug beim Fahren rund um das Werksgelände erzielt werden können.

"Der Einsatz des automatisierten Lkw hat die Sicherheit auf dem Werksgelände erheblich erhöht, insbesondere in der Nähe von Hackschnitzelhaufen und Lagerhallen. Durch den Einsatz der Automatisierung konnten auch die Emissionen reduziert werden. Die Tests sind gut verlaufen, und der Stapler macht die richtigen Dinge an den richtigen Stellen. Der Test war für ein Jahr geplant, aber wir haben uns entschlossen, ihn fortzusetzen, um umfassendere Erfahrungen damit zu sammeln, wie der Stapler in den verschiedenen Jahreszeiten arbeitet", sagt Lauri Kuusisto, Director of Operations bei Stora Enso Wood Supply Finland.

Zum Beispiel wird der Fahrer in Zukunft im Fernsteuerungsraum arbeiten und so von einer besseren Ergonomie profitieren. Es wird erwartet, dass der automatisierte Lkw durch die Optimierung des Motorbetriebs und der Routenwahl die Emissionen reduziert. Der geringere Kraftstoffverbrauch wird auch finanzielle Einsparungen mit sich bringen.

Die sechs Sinne des Lkw helfen ihm, seine Umgebung zu beobachten
Die Höchstgeschwindigkeit des automatisierten Fahrzeugs, das sich auf dem Gelände des Stora Enso-Werks Uimaharju zwischen dem Sägewerk und der Zellstofffabrik bewegt, beträgt 20 km pro Stunde. Der Lkw transportiert Holzhackschnitzel vom Sägewerk zur Zellstofffabrik und legt die 1,4 km lange Strecke etwa 15 Mal pro Tag zurück. Die Hackschnitzel, die als Nebenprodukt beim Sägen anfallen, werden als Rohmaterial für die Zellstoffproduktion verwendet.

Bei der Erprobung des Fahrzeugs steht die Sicherheit an erster Stelle. In der Anfangsphase des Testprozesses befand sich ein Fahrer in der Kabine des LKWs und überwachte den Fortschritt des Tests. Später in diesem Jahr wird der Betrieb des Lkw von außerhalb des Fahrzeugs ferngesteuert werden.

In der Sicherheitstechnik des Lkw wird eine Reihe von Dingen berücksichtigt, die es erlauben, ihn als Lkw mit sechs Sinnen zu bezeichnen. Diese Sinne sind:
- Laserscanner oder Lidar: Misst den freien Raum um den Lkw und bildet dreidimensionale Informationen über Hindernisse für das System des Lkw. Schnee oder dichter Nebel können die Wahrnehmungsfähigkeiten des Lidars beeinträchtigen.
- Radar: Misst den freien Raum um das Fahrzeug zweidimensional. Im Gegensatz zum Laser kann das Radar keine Details wahrnehmen, dafür beeinträchtigen Wetterbedingungen seine Leistung nicht.
- Wärmebildkamera: Erkennt Wärmequellen in der Umgebung, zum Beispiel eine Person oder ein Fahrzeug.
- Schalldetektor: Erkennt Geräusche, die ihm beigebracht werden, wie z. B. eine Feuerwehrsirene oder den Hilferuf einer Person. Das Fahrzeug kann so eingestellt werden, dass es anhält oder langsamer wird, wenn es ein bestimmtes Geräusch hört.
- Radiofrequenz-Sender: Personen, die sich auf dem Werksgelände bewegen, tragen eine kleine Karte bei sich, die von einem RFID-Lesegerät im Fahrzeug erkannt werden kann. Der Stapler kann so eingestellt werden, dass er anhält, wenn ein solcher RFID-Tag auf oder in der Nähe der Fahrstrecke des Fahrzeugs erkannt wird.
- Kamera: Ein bewegtes Bild ist der größte Vorteil in der Fernsteuerungsphase. Es ermöglicht dem Fahrer, der im Fernsteuerungsraum arbeitet, Entscheidungen zu treffen, die auf einem Live-Bild, das er sieht, und auf anderen Daten, die er von den Sensoren des Fahrzeugs erhält, basieren. Es handelt sich jedoch nicht um eine eigentliche Sicherheitsausrüstung.

Worum geht es dabei?
Die Erprobung des automatisierten Fahrzeugs ist ein gemeinsames Projekt von Stora Enso und dem Hackschnitzeltransportunternehmen Mantsinen Group. Das intelligente Steuerungssystem und die Ausrüstung für das Fahrzeug werden von Hiab (Teil von Cargotec) geliefert, das das System zusammen mit VTT entwickelt hat. An der Sicherheitsarbeit sind auch InnoTrafik und VTT beteiligt. Nokian Tyres ist ebenfalls an dem Projekt beteiligt und testet intelligente Reifen, die mit Nokian Tyres IntuituTM Sensoren ausgestattet sind.

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