Erneuerbares-Gas-Gesetz in Österreich: Austropapier schlägt Alarm
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In Österreich kritisieren der Verband der Papierindustrie Austropapier und die Industriellenvereinigung (IV) das viel debattierte Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG). Dieses soll den Anteil von Biogas im österreichischen Gasnetz erhöhen.
Die IV weist den vorliegenden Entwurf zum EGG zurück. Das EGG führe zu erheblichen Mehrkosten für eine massiv unter Druck stehenden Industrie – durch künstliche Preisfestsetzungen werde in den freien Markt eingegriffen und Erdgas, das derzeit rund 36-40 € pro MWh koste, ersetzt durch Gas, das zumindest 125 € pro MWh koste.
Kurt Maier, Präsidium Austropapier, Präsident IV-Steiermark, fordert: „Selbsterzeugtes und am Standort genutztes Biogas muss angerechnet werden können, ohne dass eine Einspeisung erforderlich ist. Der Umweg über ein Gasnetz führt zu Umwandlungs- und Transportverlusten und darf nicht durch Quotenverpflichtungen erzwungen werden.“ „Das EGG bedeutet Mehrkosten bei Gas von bis zu 30 Prozent für unserer Standorte. Im konzerninternen Wettbewerb machen schon geringe Unterschiede bei den Energiekosten den Unterschied zwischen einem profitablen und einem stillgelegten Standort aus.“
Zuvor warnte auch Austropapier-Energiesprecher Enzo Zadra vor weiteren Belastungen: „Die österreichische Papierindustrie produziert deutlich mehr Biogas als gesetzlich vorgeschrieben, die erzeugten Mengen dürfen sich die Gasversorger jedoch nicht anrechnen lassen. Wir werden dafür bestraft, dass unser Biogas einer effizienteren und hochwertigeren Verwendung zugeführt und nicht unter Umwandlungs- und Transportverlusten ins Gasnetz eingespeist wird“, erklärt Zadra und rechnet vor: „Unsere Mitglieder müssen bis zu 30 Prozent höhere Kosten für Gas bezahlen, damit ineffizient und teuer produziertes Biogas von anderen Erzeugern dem Erdgas beigemischt wird, obwohl unsere Standorte als Vorreiterinnen der Bioökonomie die Quote aus eigener Erzeugung bereits heute übererfüllen.“