ANDRITZ nimmt Ausrüstung für alternative Faserstofferzeugung zur Produktion von Tissue bei Essity, Deutschland, erfolgreich in Betrieb
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Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat die an den Hygiene- und Gesundheitskonzern Essity in Mannheim, Deutschland, gelieferten Maschinen für eine Anlage zur Produktion von mechanisch aufbereitetem Faserstoff nach einem neuartigen Verfahren erfolgreich in Betrieb genommen.
Die neue Anlage hat eine Kapazität von 100 Tagestonnen und verarbeitet ausschließlich Weizenstroh zur Herstellung von gebleichtem Strohzellstoff für die Tissueproduktion im Werk Mannheim. Bisher verwendet der Standort als Rohmaterial für seine Faserstoffproduktion hauptsächlich FSC- und/oder PEFC-zertifiziertes Durchforstungsholz sowie Holzabfälle aus dem Umfeld der Anlage. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage nutzt Essity nun auch landwirtschaftliche Pflanzenreste, um hochqualitatives Hygienepapier herzustellen. Der innovative Prozess verbraucht zudem weniger Wasser und Energie und stellt so einen entscheidenden Durchbruch für eine nachhaltige Tissueherstellung dar. Die Anlage in Mannheim ist die erste ihrer Art in Europa und weltweit die erste Linie in großem Maßstab.
Dr. Martin Wiens, Werks- und Projektleiter der neuen Anlage führt aus: “Dies ist sowohl für Essity als auch für die Papierindustrie ein Meilenstein. Essity ist das erste Unternehmen in der Hygienepapier-industrie, das landwirtschaftliche Reststoffe in industriellem Maßstab verarbeitet. Wir haben eine einzigartige Verarbeitungstechnologie installiert, die sonst nirgends auf der Welt zu finden ist. Das Design basiert auf dem Konzept einer kleinen Pilotinstallation, und gemeinsam mit ANDRITZ konnten wir dieses Konzept in etwas mehr als zwei Jahren in einer Großanlage implementieren. Das ist wirklich beeindruckend!”
ANDRITZ lieferte den Großteil der Hauptausrüstung – von der Entwässerung, Sortierung und den Cleanern bis zum Bleichturmaustrag und der Mahlung. Die Montage, Kommissionierung und die Überwachung der Inbetriebnahme waren ebenfalls Teil des Lieferumfangs.
Im Vorfeld des Projekts wurden mehrere Versuche zur Entwässerung, Mahlung, Bleiche und zum Mischverhalten von Weizenstrohzellstoff sowie Tissue-Produktionsversuche in den ANDRITZ-Faserstoffaufbereitungspilotanlagen und im PrimeLine TIAC-Forschungszentrum für Hygienepapiere durchgeführt.
Markus Pichler, Vice President for Mechanical Pulping Systems der ANDRITZ-Sparte Paper, Fiber and Recycling gratuliert: “Ich bin vom zukunftsorientierten Ansatz beeindruckt und betrachte Essity als Vorreiter was die Verwendung von alternativen Fasern für die Tissueproduktion betrifft. Die neue Anlage setzt Maßstäbe für die Industrie.”
Essity ist ein weltweit führendes Unternehmen im Hygiene- und Gesundheitsbereich und betreibt vier Tissueproduktionsanlagen in Deutschland. Mit einer Jahreskapazität von 283.000 Tonnen, die auf fünf Papiermaschinen und 23 Verarbeitungslinien produziert werden, ist die Anlage in Mannheim der größte Produktionsstandort der Industrie in Europa.