ANDRITZ-GRUPPE: Ergebnisse Geschäftsjahr 2020
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Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ verzeichnete im Geschäftsjahr 2020 trotz der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Weltwirtschaftskrise eine solide Geschäftsentwicklung.
Der Umsatz erreichte mit rund 6,7 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert, das operative Ergebnis (EBITA) sowie das Konzernergebnis konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Der Vorstand wird der Hauptversammlung eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie vorschlagen, was einer Ausschüttungsquote von knapp unter 50% entspricht.
Dr. Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender der ANDRITZ AG zum abgelaufenen Geschäftsjahr: „Wir sind mit der Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 sehr zufrieden. Durch die hohe Flexibilität und den enormen Einsatz unserer weltweiten Mitarbeiter ist es uns gelungen, die wirtschaftlichen Herausforderungen dieser Krise für uns und unsere Kunden gut zu bewältigen. Für den Großteil des heurigen Jahres gehen wir derzeit von keiner wesentlichen Änderung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer nur leichten Erholung der von uns bedienten Märkte aus. Wir werden daher unsere Maßnahmen zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit fortsetzen, gleichzeitig aber auch den Fokus auf Investitionen für organisches und externes Wachstum sowie Innovationen legen.“
Die Ergebnisse des Geschäftsjahrs im Detail:
- Der Auftragseingang erreichte mit 6.108,0 MEUR ein solides Niveau, lag aber unter dem Rekordwert des Vorjahres (-16,1% versus 2019: 7.282,0 MEUR), der zwei Großaufträge enthielt. Alle Geschäftsbereiche verzeichneten im Jahresvergleich einen Rückgang beim Auftragseingang.
- Der Auftragsstand per ultimo 2020 betrug 6.774,0 MEUR und war damit deutlich niedriger als der Vorjahresvergleichswert (-12,9% versus ultimo 2019: 7.777,6 MEUR).
- Der Umsatz betrug 6.699,6 MEUR und erreichte damit einen neuen Rekordwert (+0,4% versus 2019: 6.673,9 MEUR). Dies ist vor allem auf die Abarbeitung einiger Großaufträge im Geschäftsbereich Pulp & Paper und die damit verbundene hohe Umsatzgenerierung zurückzuführen, die den Umsatzrückgang in den anderen Geschäftsbereichen mehr als wettmachen konnte.
- Die gute Umsatzentwicklung führte in Kombination mit Kostendisziplin zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBITA) auf 391,7 MEUR (2019: 343,2 MEUR). Die Rentabilität (EBITA-Marge) stieg auf 5,8% (2019: 5,1%). Enthalten in diesem Ergebnis sind kapazitive Anpassungsmaßnahmen (vor allem in den Bereichen Metals Forming und Hydro) von rund 79 MEUR. Das um diese Sondereffekte bereinigte EBITA betrug 471,1 MEUR und lag damit über dem bereinigten Vorjahresvergleichswert (2019: 456,0 MEUR). Die um diese Sondereffekte bereinigte EBITA-Marge 2020 war mit 7,0% etwas höher als im Vorjahr (2019: bereinigte EBITA-Marge: 6,8%).
- Das Finanzergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich und betrug -34,1 MEUR (2019: -57,0 MEUR). Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Verringerung von Finanzverbindlichkeiten und die Verbesserung des sonstigen Finanzergebnisses (u.a. auf die stichtagsbezogene Fremdwährungsbewertung von konzerninternen Darlehen und Bankguthaben in Fremdwährung) zurückzuführen.
- Das Konzernergebnis (vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) erhöhte sich deutlich auf 203,7 MEUR (2019: 122,8 MEUR).
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die ANDRITZ-GRUPPE aus heutiger Sicht – aufgrund des reduzierten Auftragseingangs im Jahr 2020 – einen gegenüber dem Vorjahr etwas verringerten Umsatz (2020: 6.699,6 MEUR) und einen Anstieg des berichteten EBITA (2020: 391,7 MEUR). Das um Sondereffekte bereinigte EBITA sollte – in Abhängigkeit von der Umsatzentwicklung – in etwa stabil im Vergleich zum Vorjahr sein (EBITA 2020 bereinigt: 471,1 MEUR).
Sollte sich die von den Marktforschern erwartete Erholung der Weltwirtschaft 2021 nicht einstellen oder sich die Pandemie wieder verschärfen, dann könnte dies negative Auswirkungen auf die Abarbeitung von Aufträgen bzw. auf den Auftragseingang und somit einen negativen Einfluss auf die finanzielle Entwicklung von ANDRITZ haben. Dies könnte zu finanziellen Vorsorgen für zusätzliche Anpassungsmaßnahmen in einzelnen Geschäftsbereichen führen, die das Ergebnis der ANDRITZ-GRUPPE negativ beeinträchtigen und eine Revidierung der Guidance notwendig machen könnten.